Coronavirus Notvorrat: Welche Lebensmittel und wie viele kaufen?

Coronavirus Notvorrat – welche Lebensmittel?

Coronavirus Notvorrat - welche Lebensmittel?
Obwohl das Thema Krisenvorsorge zu jeder Zeit und unabhängig von politischen, gesellschaftlichen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen ein wichtiges Thema sein sollte, greifen im Jahr 2020 während der Coronapandemie die Medien die Thematik auf und sprechen Empfehlungen aus, welchen Coronavirus Notvorrat man sich zulegen sollte. Die Mainstream-Medien haben in der Covid-19 Pandemie ein klickstarkes Thema für sich entdeckt, das in der Gesellschaft in Pandemiezeiten eine ungeheure Nachfrage entwickelt hat. Zwar wird in den Medien häufig über das Hamstern von Toilettenpapier, Nudeln, Mehl und Trockenhefe berichtet. Trotzdem bleiben für die Leser viele Fragen offen – denn viele der Tipps rund um die Krisenvorsorge sind schlichtweg Unsinn oder einfach unvollständig. Diese Lücken möchten wir schließen. Wir beschäftigen uns seit über 15 Jahren mit der Thematik, betreiben selbst sinnvolle Vorsorge (!) und können Ihnen deshalb die Frage „Coronavirus Notvorrat – welche Lebensmittel?“ mit fundiertem Wissen beantworten.

Für welchen Zeitraum sollte Coronavirus Notvorrat reichen?

Immer wieder wird derzeit im Zusammenhang mit der Coronapandemie gemeldet man solle sich einen 10-Tages-Vorrat anschaffen. Diese Empfehlung ist Unsinn, wenn – im Hinblick auf eine mögliche Infektion mit Covid-19 – zumindest von einer 14-tägigen Quarantäne ausgegangen werden muss.

Treten in Ihrer Stadt oder Region mehrere Fälle auf, kann davon ausgegangen werden, dass mögliche Quarantänemaßnahmen oder Ausgangsbeschränkungen bzw. Ausgangssperren länger andauern. Das Einkaufen kann teilweise oder ganz beschränkt werden. Im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne ist sogar davon auszugehen, dass Sie und Ihre Familienmitglieder für die Dauer der Quarantäneanordnung überhaupt nicht das Haus verlassen dürfen. Inwieweit von staatlicher Seite für eine Versorgung Ihrer Familie gesorgt wird, ist fraglich.

Wie lange dieser Ausnahmezustand konkret andauern könnte, ist ungewiss. Deshalb sollten Sie vorsorglich für einen möglichst langen Zeitraum Vorkehrungen treffen. Führen Sie sich vor Augen, dass die Menschen in Wuhan bereits seit über 60 Tage von dem Virus betroffen und in der Lebensführung massiv eingeschränkt sind.

Wie viele Lebensmittel für Coronavirus Notvorrat einkaufen?

Gehen Sie die Planung für Ihren Lebensmittelvorrat in Ruhe an. Denken Sie auch an andere wichtige Dinge für den täglichen Bedarf (z. B. Medikamente, Hygieneprodukte, Haustierbedarf). Machen Sie sich eine Tasse Kaffee, ermitteln Sie, wie viele Lebensmittel Sie für die Versorgung Ihrer Familie benötigen und schreiben Sie sich einen Einkaufszettel.

Am besten überschlagen Sie den Lebensmittelbedarf einer Woche. Getränke nicht vergessen! So können Sie hochrechnen, wie viele Lebensmittel Sie für 2, 4 oder 8 Wochen brauchen. Ähnlich gehen Sie bitte auch bei Hygieneartikeln, Tiernahrung und Tierzubehör wie Nagerstreu vor.

Lebensmittelvorrat – diese Menge für einen 3-köpfigen Haushalt

Eine konkrete Menge an benötigten Lebensmitteln lässt sich nicht pauschal benennen, da es gute und weniger gute Esser gibt. Ein Haushalt mit Kleinkindern hat einen anderen Bedarf als ein Zwei-Personen-Haushalt mit Erwachsenen.

Um Ihnen einen kleinen Richtwert zu geben, zählen wir nachfolgend auf, welche Lebensmittelmengen für einen drei-köpfigen Haushalt pro Tag realistisch sind:

  • pro Person eine Konservendose (Ravioli, Eintopf, Fertiggericht)
  • für die gesamte Familie eine Packung Brot, Knäckebrot oder Aufbackbrötchen
  • 1 Wurstkonserve oder eine Packung lang haltbaren Käse
  • 1 Glas Marmelade oder 1 Glas Honig oder 1 Glas Schokocreme
  • 1 Süßigkeit, die man sich teilen kann (Tafel Schokolade, Packung Keks, Fertigkuchen)
  • 1 Obstkonserve (zum Teilen, zum Belegen eines Obstkuchens)

Als Alternative zu fertigen Brotwaren:

  • 1/2 Kilo Mehl
  • 1 Packung Trockenhefe

Zum Brotbacken pro Woche empfehlen wir 1 Liter Öl, falls Sie mögen 1-2 Gläser Oliven, 1/2 Packung Salz. Sie können auch Röstzwiebeln in den Brotteig geben oder Leinsamen bzw. andere Körner. Dann schmeckt das Brot besser und Sie haben Abwechslung.

Wichtig: Bitte beachten Sie auch, dass beispielsweise in einem Quarantänefall oder bei massiven Ausgangsbeschränkungen die Langeweile dafür sorgt, dass der Appetit größer wird. Man hat häufiger Lust auf etwas Süßes oder einen kleinen Snack zwischendurch.

Coronavirus Notvorrat: Welche Lebensmittel einkaufen?

Häufig empfohlen wird das Bevorraten von frischem Brot, Obst und Gemüse. Diese frischen Lebensmittel kauft man ohnehin täglich ein. Es bringt nichts, diese nun vermehrt einzukaufen, da sie keine lange Haltbarkeit aufweisen. Solange Sie in einer Region leben, in der noch keine Coronafälle bekannt wurden, gehen Sie vermutlich täglich oder alle paar Tage zum Einkauf, sodass Sie sich und Ihre Familie mit Frischeprodukten versorgen können.

Horten Sie keine frischen Produkte

Es macht also keinen Sinn, frisches Obst, frisches Gemüse und frisches Brot zu horten, da Ihnen die Produkte schneller wegschimmeln, als Sie diese verbrauchen könnten. Sorgen Sie lediglich dafür, dass Sie immer ein paar Frischeprodukte zuhause haben, die Sie zeitnah verzehren können. Gut ist es, wenn Sie etwas Brot und TK-Gemüse im Gefrierschrank vorrätig haben, aber bei der täglichen Versorgung frische Produkte verwenden.

Kaufen Sie haltbare Lebensmittel auf Vorrat und gehen Sie weniger oft einkaufen

Die schnell ansteigenden Fallzahlen in Deutschland machen jedoch bewusst, dass sich die Situation jederzeit von jetzt auf gleich ändern kann:

  • Ein Arbeitskollege hat sich auf einer Urlaubsreise infiziert.
  • Ihr Hausarzt oder Kinderarzt hat sich bei einem infizierten Patienten angesteckt.
  • Eine Person aus dem Freundeskreis oder innerhalb der Familie hat sich im Flugzeug oder im Zug infiziert.

Sind Sie Kontaktperson, stehen Sie vielleicht bald unter Quarantäne. Doch viel höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nicht direkt betroffen sind. Eher ist damit zu rechnen, dass ein Fall außerhalb Ihres persönlichen Umfelds auftritt, sondern an Ihrem Wohnort. Dann steigt mit jedem Einkauf und Kontakt nach Außen das Risiko, ohne es zu wissen, in der Öffentlichkeit einer infizierten Person zu begegnen.

Daraus ergibt sich eine konkrete Handlungsempfehlung für den Coronavirus Notvorrat:

Decken Sie sich mit Langzeitlebensmitteln ein, die Sie dann vorrätig haben, wenn es in Ihrer Region Coronafälle auftreten.

Coronavirus Lebensmittelvorrat: Konserven wichtig

Anders, als bei der normalen Krisenvorsorge können Szenarien wie Stromausfall zumindest nach jetziger Einschätzung erstmal vernachlässigt werden, sodass alternative Kochmöglichkeiten und das Einlagern von Trinkwasser momentan keine Priorität haben.

Daher reicht es unserer Einschätzung nach aus, wenn Sie zunächst vorrangig Lebensmittel beschaffen. Dieser Lebensmittelvorrat setzt sich zum Teil aus Konserven zusammen:

  • Dosensuppen
  • Fertiggerichte in Dosen
  • Wurstkonserven
  • Fischkonserven
  • Gemüsekonserven
  • Obstkonserven

Tipp: Wenn Sie nicht viel Geld zur Verfügung haben, kaufen Sie keine Markenkonserven, sondern greifen Sie auf Eigenmarken im Supermarkt zurück. Spartipps haben wir in unserem Beitrag Lebensmittel Vorrat anlegen – auch mit wenig Geld für Sie aufgeschrieben.

Achten Sie beim Einkaufen von Konserven auf ein langes Haltbarkeitsdatum. Im Idealfall 3 Jahre. Falls Sie nicht in eine Situation geraten, den Coronavirus Notvorrat aufzubrauchen, haben Sie Vorräte im Haus, die Sie nach und nach aufbrauchen oder als Krisenvorrat vorhalten können.

Da angesichts der Coronapandemie nicht von einem anhaltenden Stromausfall auszugehen ist, sollten Sie Konserven lediglich als Notvorrat anlegen. Ergänzen Sie Ihre Lebensmittelvorratshaltung unbedingt mit langhaltbaren Lebensmitteln, die Sie im Gefrierschrank oder im Keller einlagern können.

Außerdem empfehlen wir, sättigende Beilagen einzukaufen

Der Vorteil bei der Vorratshaltung in der Coronakrise ist darin zu sehen, dass bestimmte Szenarien nicht eintreffen. Sie haben weiterhin Elektrizität und Trinkwasser aus dem örtlichen Wassernetz zur Verfügung. Das Kochen und Backen ist weiterhin möglich. Deshalb können Sie auch diese Lebensmittel bevorraten und selbst in der Quarantäne zubereiten bzw. zeitnah verzehren:

  • Nudeln
  • Reis
  • Knödel
  • Aufbackbrötchen
  • Knäckebrot

Vorrat mit gut lagerfähigen Obst- und Gemüsesorten

Frische Lebensmittel sind durch nichts zu ersetzen. Halten Sie deshalb immer einen Vorrat für die nächsten Tage mit diesen Lebensmitteln parat:

  • Kartoffeln
  • Karotten
  • Kohl
  • Zwiebeln
  • Orangen
  • Äpfel

Je nach Saison können Sie auch Kürbis, Wirsing, Eisbergsalat, Salatgurken, Bananen, Mandarinen, Birnen, Nektarinen, Pfirsiche, Trauben, Mango, Melone und Co auf Vorrat kaufen.

Aktuelle Situation: TK-Produkte einlagern möglich

Da in der konkreten Lage der Coronapandemie derzeit nicht von einem Stromausfall oder einer Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung auszugehen ist, können Sie auch gefrorene Lebensmittel einlagern. Diese TK-Produkte sollten Sie im Haus haben:

  • TK-Fisch
  • TK-Gemüse
  • TK-Obst
  • Aufbackbrötchen

Gut sind auch eingefrorene Kräuter, mit denen Sie frisch gekochte Speisen lecker abschmecken können.

Einlagerung von Backzutaten

Zutaten zum Backen sind mit Ausnahme von Eiern und Butter bzw. Margarine sehr lange haltbar und gehören deshalb in jeden

  • Mehl
  • Zucker
  • Backpulver
  • Vanillzucker
  • Trockenhefe
  • Kuvertüre
  • Margarine (länger haltbar als Butter)

Sollten Sie ernsthaft von der Coronapandemie in Ihrer Lebensweise eingeschränkt oder gar unter Quarantäne gestellt werden, können Sie sich aus diesen Zutaten frisches Brot backen, Kuchen backen, Plätzchen backen, eine leckere Pizza zubereiten oder einen Zwiebelkuchen machen.

Lang haltbare Stangensalami, Tomatenmark, Tomatensoße, Dosenpilze, Paprika im Glas sowie trockener Käse oder Parmesan eignen sich deshalb bestens für den Coronavirus Notvorrat.

Weitere Gewürze, Zutaten und Lebensmittel für Coronavirus Notvorrat

Denken Sie an Gewürze und Produkte, die nicht täglich oder wöchentlich eingekauft werden.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Speiseöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • Paprikapulver
  • Curry
  • Kaffee
  • Kaffeemilch
  • Tee
  • Zucker
  • Brühwürfel

Süßigkeiten und Knabberzeug gehören ebenfalls in den Coronavirus Notvorrat

Auch bei kalorienbewusster Lebensweise sollten stets ein paar Süßigkeiten und Knabbereien auf Vorrat gehalten werden. Ideal sind kleine Portionen, die sich gut einteilen lassen. Statt einer großen Tafel Schokolade können Sie kleinen Schokoladentäfelchen sowie kleine Chips-Tüten einlagern. Etwas Gebäck, Fruchtgummi, Kaubonbons und Kaugummis ergänzen den Lebensmittelvorrat sinnvoll.

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