Welche Münzen kaufen?
Wollen Sie zur Krisenvorsorge Münzen kaufen, bietet sich Ihnen eine große Auswahl an Silbermünzen, Goldmünzen, Anlagemünzen, Bullionmünzen und Farbmünzen. Damit Sie keine Fehlinvestition eingehen, haben wir nachfolgend die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Produkten zusammengefasst und beantworten die Frage „Welche Münzen kaufen?„. Beachten Sie auch unsere sehr ausführlichen Ratgeber Gold kaufen, Silber kaufen, Platin kaufen.
Anlagemünzen, Bullionmünzen & Sammlermünzen – welche Münzen kaufen?
Es gibt vielerlei Möglichkeiten, um in Edelmetalle zu investieren. Einerseits kann man Edelmetallprodukte nach Schönheit in Verbindung mit ihrer Wertigkeit anschaffen, andererseits kann man auch bei der Investition in Edelmetalle mit Priorität auf Bekanntheit und Akzeptanz in Verbindung mit Wertigkeit setzen. Für Anleger, die die zweitgenannte Variante bevorzugen sind Anlagemünzen, auch als Bullionmünzen bezeichnet, in Silber, Gold sowie Platin oder auch Palladium genau das Richtige. Aber was ist das genau und welche Münzen zählen dazu?
Warum Bullions einen besonderen Status haben
Ihre Wertigkeit beziehen Bullionmünzen aus einem hohen Feingehalt. Anders, als beliebte und zum Teil seltene Sammlermünzen bleibt bei den Anlagemünzen das äußere Erscheinungsbild bei jeder Auflage fast immer identisch, weshalb auf den Edelmetallgehalt ein deutlich geringerer Prägeaufschlag aufgerechnet wird. Dies macht Bullions günstig im Ankauf und sorgt dafür, dass man selbst in Krisenzeiten verlustfrei das Edelmetall verkaufen kann. Bullionmünzen aus Gold sind perfekt für die Kapitalanlage mit Edelmetallen.
Sammlermünzen die es ebenfalls in den Edelmetallen Silber, Gold, Platin und Palladium gibt, sind dagegen in besonders schönen und aufwändigen Motiven gefertigt, haben z. T. auch Farbeinschläge oder irgendwelche anderen Besonderheiten und durch die deutlich geringere Auflage sind sie teuer und zum regulären Ausgabepreis kommt dann noch der Sammlerzuschlag hinzu. Bei Anlagemünzen entfällt dies.
Die Pluspunkte bei Bullionmünzen
Sprechen Edelmetallkäufer von Bullions, beziehen sie sich dabei in der Regel auf Münzen, nicht auf Medaillen. Der Unterschied: Münzen sind offizielle Zahlungsmittel, während Medaillen dies nicht sind. Dies zeigt sich optisch dadurch, dass Münze, also gesetzliche Zahlungsmittel, immer eine Aufprägung mit dem Wert und der Währung zu Eigen haben.
Neben dieser Nennwert-Aufprägung findet sich auf den Anlagemünzen auch zumeist eine Prägung, der den Feinteilgehalt des Edelmetalls angibt. Es muss jedoch bedacht werden, dass die Prägung mit dem Feinteilgehalt keinesfalls auf den Status Münze hinweist. Denn auch Medaillen haben meistens eine Angabe zum Feinteilgehalt.
Münzen, die übrigens im Unterschied zu Medaillen nur von staatlichen Münzprägestätten geprägt werden dürfen, haben, genießen dadurch auch ihren besonderen Status. Denn das lässt sie als weitestgehend frei von Fälschungsversuchen gelten.
Wer Anlagemünzen erwirbt kann darum auch mit einem gewissen Sicherheitsgefühl anlegen. Aber eine vollständige Sicherheit gibt auch dies nicht. Ein weiterer großer Pluspunkt der Bullions in Gold, Silber und Platin: die gängigen Münzen in enormer Auflage sind weltweit bekannt, was sie zum Abverkauf gut handlebar macht. Außergewöhnliche Sammlermünzen können noch so wertvoll sein: nicht jeder kennt sie.
Anlagemünzen: doppelte Wertigkeit
Prinzipiell haben Anlagemünzen zwei unterschiedliche Werte. Zum Einen ist dies der Nennwert, also der so genannte Nominal, der auf der Münze notiert ist. Dies ist der gesetzlich vorgeschriebene Wert einer Münze, der in jedem Fall gilt, solange die entsprechende Währung Bestand hat.
Steht beispielsweise auf einer amerikanischen Münze der Wert 5 Dollar, so ist diese Münze zunächst einmal 5 Dollar wert.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Münze aus Gold, Silber, Platin oder irgendeinem anderen Material gefertigt ist. Gehen Sie mit einer solchen Münze etwa zum Bäcker, um Brötchen zu kaufen, dann ist sie nur das wert, was auf sie als Nominal aufgeprägt ist.
Ist sie aber aus einem der Edelmetalle gefertigt, besitzt die Münze zudem und gleichzeitig auch ihren Edelmetallwert. Dieser ist variierend und wird von zwei Faktoren bestimmt: dem Gewicht der Münze sowie dem aktuellen Preis für das entsprechende Edelmetall. Im Normalfall liegt der Edelmetallwert einer Münze höher als ihr Nominal. Es sei denn, die Edelmetallpreise sind derart im Keller, dass selbst der Nennwert höher liegt. Doch dies ist kaum der Fall und so lag beispielsweise der Edelmetallwert für 20 Euro Deutscher Wald
- 2010 Eiche bei 141 Euro
- 2011 Buche bei 184,23 Euro
- 2012 Fichte bei 207,50 Euro
Des Weiteren folgen noch in
- 2013 Kiefer
- 2014 Kastanie
- 2015 Linde
Wie sich bis dahin die Goldpreise entwickeln würden, blieb ungewiss und damit ebenso auch der Preis für die drei, noch fehlenden Münzen.
Klassische Anlagemünzen – welche Münzen kaufen?
Möchte man in bewährte Bullionmünzen investieren, zählen nachfolgende Münzen in Edelmetallen zu den attraktivsten:
Krugerrand (ausschließlich in Gold, auch bezeichnet als Krügerrand oder wegen des Motivs als Springbock, offizielles Zahlungsmittel Südafrika)
Maple Leaf (erhältlich in Gold, Silber, Platin, Palladium, Motiv Zucker Ahorn Blatt, offizielles Zahlungsmittel Canada)
Wiener Philharmoniker (erh. Silber und Gold, Motiv Orgel Avers, Instrumente Revers, offiz. Zahlungsmittel Österreich)
Eagle (erhältlich in Gold und Silber, Motiv Liberty, offizielles Zahlungsmittel Amerika)
Daneben gibt es natürlich auch Anlagemünzen anderer Länder, wie etwa der Australische Dollar, aus dem beispielsweise die wunderbaren Lunare hervorgehen, die auch die Sammlerherzen höher schlagen. Abschließen möchten wir nicht unerwähnt lassen, dass nicht auch die klassischen Anlagemünzen durchaus Sammelpotenzial haben.
Auch, wenn sie nicht den typischen Sammelcharakter für sich beanspruchen, erlangen Sets verschiedener Jahrgänge ins makelloser Qualität (unbefingert, ohne Kratzer, getubed, gekapselt, frei von Milchflecken) ebenfalls einen gewissen Status und zum Teil auch eine gewisse Wertsteigerung durch einen Sammlerzuschlag.
Welche Münzen kaufen? – Goldmünzen, Silbermünzen oder Farbmünzen?
Der vorhergesehene Verwendungszweck sowie das Budget entscheidet darüber, welche Münzen Sie kaufen sollten. Goldmünzen eignen sich, wenn Sie ein größeres Münzportfolio anlegen wollen. Für die Krisenvorsorge eignen sich Silbermünzen, da sie in Krisenzeiten sehr gut als Tauschmittel funktionieren. Teure Sammlermünzen sowie Farbmünzen lohnen sich für die Krisenvorsorge aufgrund des höheren Preises nicht. Zudem haben Farbmünzen weitere Nachteile.
Was spricht gegen Farbmünzen?
Bei der Frage „Welche Münzen kaufen?“ begegnet man früher oder später colorierten Münzen. Dabei handelt meist um besonders schöne Silbermünzen, manchmal auch Farbmünzen, die aus eingefärbten Elementen bestehen. So schön colorierte Münzen anzuschauen sind, gibt es viele Münzsammler, die diese Münzen belächeln. Oft werden sie auf einen reduzierten Sammlerwert herabgewürdigt und die Edelmetallanhänger verschmähen die Colormünzen. Doch was ist dran? Sind gefärbte Münzen weniger wertig, als reine Edelmetallmünzen?
Es kommt auf Herstellung & Verarbeitung an
Spricht man von Farbmünzen, muss man zunächst einmal zwischen zweierlei Varianten differenzieren. Nämlich die original verausgabten und die nachträglich colorierten. Offiziell von Mints verausgabte Farbmünzen können durchaus als Währung herausgegeben werden und somit haben sie den aufgeprägten Nominal als Wert inne.
Wird jedoch eine Münze nachträglich coloriert, verliert diese durch die Manipulation ihren Status als Währung – sie wird durch die Manipulation als Zahlungsmittel entwertet. Wie das Beispiel der Plata Pura zeigt, ist der Edelmetallwert weitestgehend von der Wertminderung unabhängig erhalten geblieben, nicht aber der offzielle Zahlungscharakter. Somit liegt eine Entwertung vor und der Wert wird herabgesetzt.
Das gilt nicht nur für die Edelmetallprodukte der Numismatik, sondern auch für reguläre Kursmünzen.
Der Edelmetallwert bei Goldmünzen oder Silbermünzen bleibt erhalten, jedoch ist beim Einschmelzen in der Scheideanstalt ein anderer Aufwand nötig, weshalb colorierte Münzen bei der Veräußerung an die Scheideanstalt einen ebenfalls geminderten Verkaufswert zur Folge haben. Insofern man Farbmünzen sammeln möchte, lässt sich dennoch auf einen Sammlerwert setzen, zumindest dann, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Original verausgabte Farbmünzen mit steigendem Sammlerwert
Keinesfalls muss man als Sammler Farbmünzen schmähen. Denn ohne Frage haben sie eine ganz eigene Schönheit und erfreuen sich bei vielen Sammlern allergrößter Beliebtheit. Allerdings sollte man auf nachträglich colorierte Münzen nicht spekulieren, wenn man auf eine gewisse Steigerung im Sammlerwert setzen möchte.
Einzig solche Editionen, die von einer Mint wie etwa der Perth verausgabt werden, sind lukrative Sammlerobjekte, die oft in Serie aufgelegt werden. Insbesondere die erste Münze einer Serie zeigt regelmäßig eine Wertsteigerung. Dies ließ sich beispielsweise bei der Tuvalu Deadly and Dangerous Serie sowie bei der Australien Sea Life Serie I feststellen.
Es ist die Red Back Spider Coin, die für 50 Euro bei Verausgabung erstanden werden konnte und die nun mit einem exorbitant hohen Liebhaberwert gehandelt wird. Über 1.000 Euro wäre der Kaufpreis, wenn sie überhaupt veräußert würde.
Bei der Sea Life war es der Lionfish (Halbunzer), der um die 30 Euro verausgabt und später mit ungefähr 170 Euro gehandelt wurde. Zwar wurden gerade die Farbmünzen der Sea Life I stark diskutiert und belächelt, doch mit der Nachfolgerserie schien das Eis gebrochen, zumal die Perth auch weitere colorierte Münzen Serien lancierte und sich doch eine gewisse Toleranz unter den konservativen Edelmetallern einschlich.
In der Numismatik haben sich die Colorierten also doch ihren Weg bahnen können, zumal auch viele Familienväter und weibliche Sammlerinnen die niedlichen Bush Babies für den Nachwuchs ins Portfolio aufnahmen.
Aber Vorsicht:
Als Münzen für die Krisenvorsorge eignen sich diese wertsteigernden Münzen auf keinen Fall, da sie einerseits beim Ankauf zu teuer, gleichsam aber zum Wiederverkauf auf dem freien Markt zu unbekannt sind. In Krisenzeiten werden Sie niemanden finden, der Ihnen für diese Münzen Tauschwaren geben wird.
Colorierte Münzen können nur insofern sinnvoll sein, wenn Sie spekulieren wollen. Kaufen Sie die farbigen Münzen günstig, um auf steigenden Sammelwert zu hoffen und um diese nach mehreren Jahren mit Gewinn verkaufen zu können.
Zu beachten bei Farbmünzen
Farbmünzen aus Feinedelmetallen unterliegen ebenfalls den Schwankungen der Edelmetallcharts. Doch viel wichtiger zeichnet sie der Charakter des Sammelns aus und kommt der Liebhaberwert als Zuschlag oben drauf.
Um Sammlerwert zu erzielen, sind einige Dinge zu berücksichtigen:
- Münzzustand unbefingert
- Original Verkapselung wie bei Verausgabung
- COA (Certificate of Authenticity)
- Aufbewahrung im Etui wie von der Mint verausgabt
- Makelloser Zustand (Etui, COA, Kapsel)
Je geringer die Auflage, umso besser sind die Chancen auf eine hohe Wertsteigerung. Dass die Sea Life I im Wert nicht derart gestiegen ist, wie etwa die Red Back Spider lässt sich durch mehrere Gegebenheiten erklären.
Vornehmlich ist es die Auflagenzahl, die hier so drastische Unterschiede beim Sammlerwert zu verantworten haben. Die Deadly and Dangerous Serie wurde mit einer Auflage 5.000 von der Mint herausgegeben, die Sea Life I mit einer Auflage 10.000, was die Exklusivität der Münzserie drastisch mindert.
Zudem ist die RBS 2006 PP als 1 Oz Münze gestaltet, während der Lionfish 2009 PP lediglich eine halbe Unze darstellt. Natürlich begründet das Feingewicht des Edelmetalls keinesfalls eine, im Vergleich zur RBS, niedrige Wertsteigerung. Vielmehr ist ein wesentlicher Aspekt der Tatsache geschuldet, dass gerade bei derart aufwändigen und schön gestalteten Farbmünzen das Motiv auf der größeren Münze deutlich schöner zur Geltung kommt und filigraner ausgearbeitet werden kann.
Dieses kann man regelmäßig auch bei der Preisentwicklung bei 2, 5 und 10 Unzern ohne Coloration feststellen. Letztlich sind colorierte Münzen also alles andere, als zu belächeln und natürlich haben sie in der Numismatik mittlerweile ihren festen Platz. Denn schön anzusehen sind sie immer.
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