Hamstern sozial - trotz Coronakrise möglich

Hamstern sozial – Vorräte kaufen ohne zu schaden

Hamstern sozial - Vorräte kaufen ohne zu schaden
Toilettenpapier und Lebensmittel auf Vorrat kaufen ist kein Fehler. An die Notwendigkeit von Krisenvorsorge hat auch Kanzlerin in ihrer Fernsehansprache am 18. März 2020 anlässlich der globalen Krise erinnert. Zu einem Versorgungsproblem führen Hamsterkäufe nur, wenn eine akute Krise eingetreten ist oder unmittelbar bevorsteht. So, wie es derzeit bei dem Ausbruch der Pandemie der Fall ist. Das müsste nicht sein. Wir sind der Ansicht, dass Hamstern sozial möglich ist.

Bitte teilen Sie diesen Beitrag in den sozialen Netzwerken, damit möglichst viele Menschen über ihr Einkaufsverhalten nachdenken!

Die Kanzlerin hat eindringlich an die Bevölkerung appelliert, keine Hamsterkäufe zu machen. Und auch wir werden es mit diesem Ratgeber nicht verhindern können, dass Egoisten und Abzocker Profit wittern, massenhaft einkaufen und aus der Not der anderen Geld machen wollen. Dennoch möchten wir unsere Leserinnen und Leser bitten, nachfolgende Tipps zu beherzigen, um damit die aktuelle Situation nicht zusätzlich zu verschärfen.

Hamsterkauf oder täglich einkaufen?

Aufgrund des hohen Infektionsrisikos ist die Bevölkerung dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben und soziale Kontakte zu reduzieren (“Social Distancing”). Je weniger Kontakte Sie zu anderen Menschen haben, desto geringer ist das Risiko, sich selbst und andere zu infizieren.

Hamsterkäufe ja – mit sozialer Verantwortung

Es ist also sinnvoll, einen Wocheneinkauf oder einen Monatseinkauf zu erledigen, obwohl dies in den sozialen Netzwerken, in den Medien sowie im Supermarkt als Hamsterkauf verurteilt wird.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Hamsterkäufer: Stopp mit dem Bashing

Lassen Sie sich davon nicht abhalten, einen Großeinkauf zu erledigen, damit Sie nicht täglich einkaufen müssen. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag! Versorgen Sie sich mit Produkten, die Sie jetzt brauchen und planen Sie bei jedem Einkauf ein paar Vorräte zum Einlagern ein. Machen Sie das regelmäßig und übertreiben Sie bei der Vorratshaltung nicht. Bleiben Sie beim Hamstern sozial.

Unterstützen Sie Ältere, Kranke und Finanzschwache!

Kennen Sie jemanden, auf den das zutrifft, haben wir ein paar Ideen. Bieten Sie telefonisch Unterstützung an – nach Ihren Möglichkeiten:

  • Bringen Sie beim Einkauf etwas mit.
  • Besprechen Sie vor dem Einkauf, was benötigt wird, welche Alternativen möglich sind.
  • Vermeiden Sie, die Person zum Einkaufen zu fahren.
  • Strecken Sie z. B. Ihren Eltern (Rentner) Geld für ein paar Vorräte vor.

Ein wichtiger Punkt ist Aufmerksamkeit. Haben Sie gehört, dass jemand kein Brot, keine Windeln oder Babynahrung bekommen hat? Halten Sie beim Einkauf die Augen auf – vielleicht ist das Produkt jetzt verfügbar und kann von Ihnen mitgebracht werden. Ein kurzer Anruf, um nachzufragen, ob das Produkt noch benötigt wird, ist eine tolle Sache!

Hamstern sozial – damit niemand hungern muss

Kaum sind die Geschäfte offen, schon sind erste Produkte wie Nudeln, Kartoffeln, Mehl, Fertiggerichte, Konservendosen und Toilettenpapier ausverkauft.

Mütter und Väter, die für eine Großfamilie einkaufen, Kunden und Kundinnen, die im Rahmen der Nachbarschaftshilfe Einkäufe erledigen werden in Geschäften schräg angesehen, angepöbelt oder sogar attackiert. Das darf nicht sein. Genauso darf nicht sein, dass Alte, Kranke und finanzschwache Familien nichts mehr kaufen können, damit zumindest die Grundversorgung gewährleistet ist.

Die durch Hamsterkäufe entstehende Not lässt sich verringern, indem wir beim Hamstern sozial vorgehen. Wenn wir uns alle am Riemen reißen, können wir leeren Regalen vorbeugen und dazu beitragen, dass jeder bessere Chancen hat, Nahrung, Hygieneprodukte und Toilettenpapier für den aktuellen Bedarf zu erhalten, aber auch ein paar Vorräte anzuschaffen.

Es ist natürlich schwierig, im Ratgeber “Hamstern sozial” konkrete Mengenangaben und auf die individuellen Ernährungsgewohnheiten oder Lebensmittelunverträglichkeiten einzugehen. Aber wir sind sicher, dass Sie verstehen beim Lesen, worum es geht und wie wir alle in der schwierigen Krise soziale Verantwortung für unsere Mitmenschen übernehmen können.

Hamstern sozial: Mischen Sie die Produkte im Einkaufskorb

Dass hauptsächliche Problem ist nicht etwa, dass die Bürger momentan deutlich mehr einkaufen als sonst. Am schlimmsten ist, was und wie sie einkaufen. Konkret geht es um die großen Mengen gleicher Produkte, die in den Einkaufswagen gelegt werden.

Möchten Sie beim Hamstern sozial bleiben, kaufen Sie möglichst viele unterschiedliche Produkte! Vermeiden Sie es, beim Hamsterkauf mehrfach die gleichen Produkte zu kaufen.

Beim Einkaufen für Krisenvorsorge Vorräte mischen

Greifen Sie öfter zu alternativen Produkten

Vielen von uns geht es gut, sodass wir beim Einkauf nicht darüber nachdenken müssen, etwas zu kaufen, das nicht unseren Ernährungsvorlieben entspricht. Jetzt sind wir im Krisenmodus und die Gesellschaft braucht Zusammenhalt und Solidarität.

  • Der Nudelesser kann in der aktuellen Zeit auch mal Kartoffeln, Reis oder Knödel essen.
  • Wer sonst ausschließlich Brot kauft, kann jetzt auch mal ein Brot selbst backen.
  • Wer immer auf frisches Obst zurückgreift, kann derzeit Trockenobst oder Dosenobst als Alternative wählen.

Weder brauchen Sie 20 Packungen Nudeln ODER 20 Pakete Reis ODER 20 x Mehl auf einmal zu kaufen, noch legen Sie damit einen sinnvollen Notvorrat an Lebensmitteln an. Selbst, wenn es zu Lieferengpässen oder im schlimmsten Fall zu geschlossenen Lebensmittelgeschäften käme, werden Sie mit einem solchen Lebensmittelvorrat nicht glücklich.

Vielseitig und abwechslungsreich einkaufen

Legen Sie stattdessen gemischte Waren in kleineren Mengen in Ihren Einkaufswagen – damit werden Sie Ihre tägliche Versorgung sicherstellen, einen guten Lebensmittelvorrat aufstocken und sich relativ ausgewogen und abwechslungsreich ernähren.

Sättigende Beilagen:

  • Nudeln
  • Reis
  • Knödel
  • Kartoffeln

Brotwaren / Frühstück / Abendessen

  • frisches Brot
  • Rosinenbrot
  • Knäckebrot
  • eingeschweißtes Vollkornbrot
  • Müsli
  • Haferflocken
  • Zwieback

Brotbelag / Brotaufstrich

  • Wurst
  • Scheibenkäse
  • vegetarische Brotaufstriche
  • Schmierkäse
  • Frischkäse
  • Honig
  • Marmelade
  • Zuckerrübensirup

Tipp: Halten Sie bei Wurst und Käse auch Produkte vor, die ohne Kühlung länger haltbar sind. Geeignet sind Wurstprodukte und Käseprodukte, die im Geschäft nicht in der Kühltheke angeboten werden.

Ungekühltes: Wurst und Käse haltbar für Krisenvorrat

Vitaminreiches

  • Obst
  • Gemüse
  • Salat
  • Nüsse zum Knabbern
  • Trockenobst

Haltbare Konserven als Vorrat

  • Konserven Eintopf
  • Wurstkonserven
  • Fischkonserven
  • Konserven Obst/Gemüse

Haltbare Fertiggerichte als Notvorrat

  • Nudelgerichte
  • Ravioli
  • Linsensuppe
  • Erbsensuppe
  • Hühner-Nudel-Eintopf

Süßes / Knabbereien

  • Schokolade
  • Fruchtgummi
  • süßes Gebäck
  • Salzgebäck

Ähnlich funktioniert es bei Hygieneprodukten. Statt zwei Packungen Toilettenpapier können Sie eine Packung Klopapier, ein Paket Küchenrolle, eine Paket Taschentücher oder Servietten nehmen. Im Notfall lässt sich auch damit der Po abwischen.

Aufteilen zwischen Frischeprodukten, Tiefkühlprodukten & Haltbarem

Verteilen Sie bitte möglichst auf frische Produkte, Tiefkühlprodukte und langhaltbare Produkte. Milch ist ein gutes Beispiel.

Statt einer Palette H-Milch können Ihren Milchbedarf wie folgt decken:

  • 4 x H-Milch
  • 4 x Frischmilch aus der Kühltheke
  • 2 x Buttermilch
  • 2 x Kakao in Flaschen
  • 2 x Dosenmilch
  • 1 x Becher Kaffeeweißer

Tipp: Indem mit den Produkten sparsamer umgegangen wird, lässt sich der Vorrat strecken.

Hamstern sozial: Nicht alle billigen Produkte leer kaufen

Bei Einkäufen vor zwei Wochen ist uns aufgefallen, dass sämtliche Billigprodukte ausverkauft waren und die teuren Markenprodukte in den Regalen liegen blieben. Inzwischen sieht es anders aus. Nun leeren sich auch die Regale mit Markenprodukten. Schlimm!

Menschen, die nur wenig Geld haben, müssen gezwungenermaßen zu den teuren Produkten greifen, obwohl sie sich das nicht leisten können. Und da geht es nicht einmal darum, dass die finanzschwachen Menschen Lebensmittel als Vorräte kaufen. Sondern die tägliche Ernährung zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht mehr sichergestellt.

Möchten Sie soziale Verantwortung übernehmen und können Sie – vielleicht mit etwas Entbehrung und kleinen Einschränkung – es sich leisten, kaufen Sie nicht nur billige Waren der Eigenmarke, sondern greifen Sie auch gelegentlich zu Markenprodukten.

Damit geben Sie alten Menschen mit niedriger Rente, finanzschwachen Familien und Geringverdienern die Chance, nicht hungern zu müssen.

Warum soll ich an andere denken, wenn die das nicht tun?

Es ist uns vollkommen bewusst, dass damit auch die Abzocker bessere Chancen haben. Aber hier kann nur an das soziale Bewusstsein aller appelliert werden. Nur, weil andere egoistisch und asozial sind, muss man sich selbst nicht so verhalten.

Finger weg von Babynahrung!

Milchprodukte werden knapp. H-Milch, Frischmilch, Kaffeemilch und Sahne werden massenhaft verkauft. Trockenmilch ist eine Alternative, um damit Kaffee zu verfeinern, Kakao, Pudding und Kartoffelpüree anzurühren.

Da Trockenmilch nicht zum Standardsortiment in Lebensmittelgeschäften gehört, greifen viele zu Babynahrung und kaufen Milchpulver auf. Bitte machen Sie das auf keinen Fall. Babymilchpulver muss für Familien verfügbar bleiben, die es zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern brauchen. Babynahrung für Säuglinge ist durch nichts zu ersetzen!

Online bestellen – so einfach ist Hamstern sozial!

Nutzen Sie die Möglichkeit, lange haltbare Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs online zu bestellen. Der Onlinehandel ist nach wie vor gut aufgestellt und abgesehen von Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken ist so gut wie alles online verfügbar. Auch Klopapier!

Online einkaufen hat momentan viele Vorteile:

  • Sie entlasten die Situation in lokalen Geschäften.
  • Sie tragen dazu bei, dass ältere Menschen und Großfamilien vor Ort in den Geschäften noch einkaufen können.
  • Sie erhalten Waren, die derzeit in Supermärkten ausverkauft sind.
  • Sie tragen dazu bei, größere Kundenanstürme in den Geschäften zu reduzieren.
  • Sie setzen sich selbst einem geringen Risiko aus, sich zu infizieren, wenn Sie in akuten Krisenzeiten nicht einkaufen müssen.

Achten Sie bei der Onlinebestellung auf diese drei Punkte:

  • Vergleichen Sie Preise – auch in großen Online-Shops ist eine Verteuerung der Produkte festzustellen.
  • Achten Sie darauf, von wo die Waren geliefert werden, damit Sie nicht ewig auf Ihre Online-Bestellung warten müssen.
  • Schauen Sie sich die voraussichtliche Lieferdauer an. Es bringt nichts, wenn Sie 3 oder 4 Wochen auf Ihre Bestellung warten müssen.

Tipp: Bieten Sie älteren Personen in Ihrem Umfeld an, eine Online-Bestellung für sie durchzuführen. Gerade Rentner und Rentnerinnen sind mit dem Internet nicht vertraut und kommen mit der Abwicklung und dem Bezahlen im Online Lebensmittelgeschäft nicht klar.

Kaufen Sie Produkte, die Sie sonst nicht verwenden

In den Lebensmittelgeschäften sind bestimmte Produkte schneller ausverkauft als andere. Ein Beispiel: In der Obst- und Gemüsetheke bleiben Kohlsorten wie Weißkohl und Rotkohl liegen. Auch frischer Sellerie ist noch verfügbar, während Kartoffeln, Karotten und Salat schneller leer gekauft werden.

Bevorzugen Sie „Ladenhüter“

Gerade Kohl ist lange haltbar und lässt sich zu leckerem Salat, Gemüse, Suppe und Auflauf zubereiten. Außerdem ist Kohlgemüse vitaminreich. Greifen Sie zu und nehmen Sie einen Kohl mit. Wenn Sie dafür keine Verwendung haben, bringen Sie ihn für ältere Nachbarn und Angehörige mit. Die wissen damit etwas anzufangen und freuen sich garantiert!

Tauschmittel in Krisenzeiten

In allen Krisen haben sich die Menschen gegenseitig unterstützt, indem getauscht wurde. Deshalb gehören zur Krisenvorsorge Tauschmittel dazu. Der eine hat zu viel Kaffee, der andere mehr Klopapier, als er benötigt. Wem Zahnpasta ausging, konnte diese vielleicht gegen ein Stück Butter eintauschen.

Es macht also Sinn, das ein oder andere Produkte kaufen, das man sonst nicht mag, notfalls aber verwenden oder tauschen kann. So können Nichtraucher eine Schachtel Zigaretten oder Tabak kaufen. Es findet sich sicherlich ein Raucher als Abnehmer.

Werden Sie autarker – eigenen oder fremden Garten nutzen

Viele Menschen haben einen Garten, der nicht genutzt wird. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, Erdbeeren, Salat, Kräuter, Kartoffeln, Tomaten und andere Gartenfrüchte anzubauen zum Einkochen .Das geht notfalls auch auf dem Balkon und auf der Fensterbank. Haben Sie keinen eigenen Garten, können Sie vielleicht den Ihrer Eltern, Nachbarn oder Freunde bewirtschaften. Da wir noch am Anfang der nächsten Gartensaison stehen, verkaufen momentan fast alle Lebensmittelgeschäfte Samen. Mehr dazu: Saatgut für die Krisenvorsorge.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert