Einkochen
Einkochen ist super, wenn man sich zur Krisenvorsorge einen ordentlichen Vorrat anlegen will. Selbstversorger mit eigenem Garten oder Schrebergarten haben den Vorteil, dass sich im Nutzgarten Obst, Gemüse, Kräuter und Gartenfrüchte wie Kartoffeln selber anbauen lassen. Aber auch, wer keinen Garten besitzt, kann gekauftes Obst und Gemüse sowie viele selbst gemachte Gerichte einkochen und eine Vorratskammer füllen.
Einkochen – Gartenbesitzer haben bei Krisenvorsorge viele Vorteile
Prinzipiell sind gekaufte Konserven perfekt zur Krisenvorsorge geeignet. Allerdings haben gekaufte Konserven den Nachteil, dass der Inhalt meist nicht besonders lecker schmeckt. Wer einen Garten hat, kann gezielt Obst und Gemüse pflanzen, um nach der Ernte durch Einwecken Vorräte anlegen.
Selbstversorger mit Garten – Vorteile bei Krisenvorsorge
Einwecken von Gemüse und Obst lohnt sich am meisten für Selbstversorger mit eigenem Garten. Es können Nutzpflanzen angebaut werden, welche man selbst mag. Wird nach der Ernte eingekocht, füllt sich die Vorratskammer schnell. Geld, das nicht zum Einkaufen im Supermarkt ausgeben wird, steht für andere Anschaffungen zur Verfügung. Dies sind wichtige Vorteile im Überblick:
- Eigenes Gemüse anbauen spart Geld.
- Frische Gartenprodukte schmecken besser.
- Selbst bei Versorgungsengpässen kann man im Garten ernten.
- Gemüse und Obst aus dem Garten sind weniger mit Schadstoffen belastet.
- Frisches Obst und Gemüse lässt sich durch verschiedene Methoden haltbar machen.
Lesetipp: Saatgut für die Krisenvorsorge
Kein eigener Garten: Trotzdem lohnt sich einkochen
Dennoch lohnt es sich für Haushalte ohne Garten, frische Produkte zu kaufen, um diese einzukochen. Denn nicht nur Gartenfrüchte eignen sich zum Einkochen, sondern auch eine ganze Reihe an zubereiteten Gerichten kann man durch Einkochen haltbar machen.
Wer jedoch Obst einwecken oder Gemüse einkochen will und diese einkaufen muss, sollte unbedingt darauf achten, beim Einkauf saisonale und regionale Produkt zu bevorzugen. Dies ist weitaus günstiger als außerhalb der Saison importierte Waren einzukaufen.
Was kann man alles einkochen?
Es lässt sich nahezu jede Gemüsesorte, Obstsorte bis hin zu Suppe, Eintopf, Nudelgerichte und Fleischgerichte einkochen. Zu dem besonders beliebten Einkochgut zählen beispielsweise:
- Äpfel
- Birnen
- Kirschen
- Bohne
- Gurken
- Tomaten
Darüber hinaus lassen sich fast alle anderen Gemüsesorten und Obstsorten ins Glas einwecken. Doch man kann nicht nur Gemüse und Obst als Glaskonserve zubereiten, sondern auch selbst gemachte Soßen, Kompott, Wurst, Fleisch, fertig gekochtes Essen.
- Gulasch
- Rouladen
- Erbeneintopf
- Linsensuppe
- Kartoffelsuppe
- Gemüsefond
- Bratenfond
- Gefüllte Paprika
- Gulaschsuppe
- Chili con Carne
- Chutney
- Kürbiskompott
- Bolognese
Was braucht man zum Einkochen?
Zum Einwecken bieten sich insbesondere saisonale Gartenfrüchte an, die selbst geerntet wurden. Eingekocht werden kann im herkömmlichen großen Kochtopf oder im Backofen. Noch einfacher geht´s in einem speziellen Einkochautomat.
Welche Gläser zum Einkochen?
Die meisten Hobbyköche bevorzugen das Weckglas einkochen. Weckgläser sind dickwandig und daher äußerst stabil, können über Generationen zum Einwecken genutzt werden. Der separate Weckglas Deckel besteht ebenfalls aus sehr dickem Glas.
Zwischen Glas und Deckel wird der sogenannte Einmachgummi bzw. Weckgummi vor dem Einkochen eingelegt. Zum Verschließen gibt es für Rundrandgläser passend die Weckklammer bzw. Einweck-Klammer als Zubehör, welche um Deckel und oberen Glasrand geklemmt wird. Das Verschließen dieser Einmachgläser erfolgt beidseitig. Es werden pro Weck-Glas jeweils 2 Metallklammern benötigt.
Zudem gibt es Drahtbügelgläser zum Einkochen. Hierbei sind Einmachglas und Deckel mit einem Drahtbügel verbunden. Ein Weckgummi ist beim Bügelglas ebenfalls erforderlich. Das Einwecken ist darüber hinaus mit Schraubgläsern möglich.
Einkochen mit Einkochauomat – Vorteile
Die eigens zum Einkochen vorgesehenen Kochtöpfe erlauben mit entsprechendem Zubehör das Einwecken größerer Mengen und können z. B. hier angeschaut und verglichen werden. Bei regelmäßigem Einkochen rentiert sich die Anschaffung eines Einkochautomats für Selbstversorger definitiv; insbesondere dann, wenn Gurken, Kartoffeln, Obst usw. nicht im Geschäft gekauft, sondern in großen Mengen aus dem eigenen Garten geerntet werden können.
Lohnt sich ein Einkochautomat?
Zwar müssen Sie zunächst mehrere Anschaffungen tätigen, die sich auf Weckautomat, Weckgläser und Einmachgummis erstrecken, doch diese Utensilien können Sie immer wieder verwenden, so dass sich Ihre Ausgaben für eine Grundausstattung sehr schnell rentieren.
Das Einmachen im Automaten ist günstiger, als das Einkochen im Backofen oder in einem normalen Topf, weil der Einkochautomat mehr Platz für die Weckgläser bietet. So können mit einem Kochvorgang bei gleichem Stromverbrauch mehr Lebensmittel eingekocht werden.
Welches Zubehör braucht man zum Einkochen?
Einiges haben wir bereits erwähnt. Was Sie konkret benötigen, hängt davon ab, mit welcher Methode Sie einwecken. Generell können Sie Einkochzubehör günstig kaufen. Alles ist jederzeit als Zubehör oder Ersatzteil erhältlich.
Für die Weckgläser brauchen Sie Federklammern von Weck sowie Einkochringe aus Gummi. Hilfreich ist ein Einkochthermometer. Dies ist mit einer Länge von 41 cm weitaus länger, als ein herkömmliches Kochthermometer. Ein Weck Glasheber ist praktisch, um die heißen Gläser aus dem Einkochautomat zu heben, ohne sich die Finger zu verbrennen.
Zum Beschriften der Weckgläser eignen sich Einmach-Etiketten. Darauf schreibt man den Inhalt sowie das Datum des Einkochens. Ein wasserfester Folienstift erweist ebenfalls gute Dienste beim Beschriften von Eingemachtem.
Wie geht Einkochen im Topf?
Das Einkochen im Topf unterscheidet sich nur unwesentlich vom Einkochen im Einweckautomat. Wir beschreiben diese Methode ausführlicher, da in jedem Haushalt große Töpfe vorhanden sind. Eine spezielle Anschaffung zum Einwecken ist also nicht notwendig.
Sie können bei dieser Methode Weckgläser, Einmachgummis und Klammern verwenden oder gebrauchte Schraubgläser, insofern Glas und Deckel unbeschädigt sind.
Damit nichts schimmelt, müssen die Gläser frisch gespült, am besten mit heißem Wasser ausgekocht sein. Wichtig ist, die Gläser unmittelbar vor dem Füllen zu spülen und auszukochen, damit keine Keime dran sind. Einmachgläser sowie Deckel können bis zum Füllen im heißen Wasser verbleiben.
Je nachdem, was man einkochen will, können die Lebensmittel in rohem, vorgegarten oder fertig gekochtem Zustand ins Glas gegeben werden. Die noch heißen Gläser werden bis kurz unter den Rand mit dem Einmachgut gefüllt, sofort fest verschlossen, anschließend eingekocht.
Einkochen im Backofen
Dafür wird ein spezielles Backblech mit hohem Rand benötigt, da die Gläser beim Einkochen im Backofen in etwas Wasser stehen sollten. Diese Methode ist zwar grundsätzlich okay, aber hat einige Nachteile. Durch das Sterilisieren im Backofen werden Einmachgummis schneller porös und müssen häufiger nachgekauft werden.
Gummis, die bereits porös sind, halten nicht mehr ganz so gut dicht. Bleibt es unbemerkt, dass Einweckgummis bereits porös sind, kann es passieren, dass die Gläser Vakuum verlieren und verderben. Außerdem ist die Hitzeverteilung im Backraum nicht optimal. Daher lässt sich nicht wirklich sicherstellen, dass alle Gläser wirklich ausreichend erhitzt wurden. Auch dies führt dazu, dass eingekochte Gläser schlecht werden können.
Welche Temperatur beim Einkochen?
Durch die Hitze beim Einkochen entsteht im Glas ein Vakuum, welches den Deckel luftdicht verschließt. Da nach dem Einmachen keine Luft mehr an Eingekochtes gelangt, verdirbt nichts. Es gilt, Temperatur und Einkochdauer gut auf das jeweilige Lebensmittel abzustimmen, damit einerseits die perfekte Konsistenz erreicht wird, andererseits das Konservieren gut gelingt.
Einkochtemperatur zwischen 75°C bis 100°C
Zum Konservieren kommen alle verschlossenen Gläser in den mit Wasser gefüllten Kochtopf und werden bei einer Temperatur zwischen 75°C bis 170°C erhitzt. Bei welcher Temperatur Sie Gläser einkochen, bleibt Ihnen überlassen. Beim Einkochen mit niedriger Temperatur besteht die Gefahr, dass Gläser Luft ziehen, der Inhalt verdirbt. Jedoch bleiben mehr Vitamine erhalten.
Ab welcher Temperatur gehen Vitamine kaputt?
Umso höher die Hitze beim Einkochen, desto mehr Vitamine gehen verloren. Bei einer Temperatur unter 100°C spricht man von Pasteurisieren. Über 100°C bezeichnet man den Einkochvorgang als Sterilisieren. Beim Einkochen über 100°C sinkt der Vitamingehalt um die Hälfte. Wollen Sie durch das Einwecken Ihren Krisenvorsorge Vorrat lange haltbar machen, bietet sich das Sterilisieren an.
Wie lange müssen Gläser einkochen?
Die Einkochzeit beträgt zwischen 10 und 120 Minuten. Beginnend ab der Zeit, wenn das Wasser im Topf sprudelnd kocht. Wie lange die Gläser eingekocht werden sollten, hängt ebenso wie die Einkochtemperatur vom Inhalt ab.
Wo immer man sich über Einkochtemperatur und Einkochdauer informiert, findet man unterschiedlichste Angaben. Im Zweifelsfall sollte Einkochgut etwas länger kochen, damit gewährleistet ist, dass Sterilität erreicht wurde und nichts schimmelt.
Gartenernte richtig einwecken
Gartenfrüchte müssen vor dem Einkochen erntereif im Garten heranwachsen. Ob Gurke, Kürbis, Tomaten, Bohnen, Erdbeeren, Kirschen oder anderes – das Einkochgut muss zunächst geputzt, gewaschen und zerkleinert werden, damit es in Weckgläser gefüllt haltbar gemacht werden kann.
Gurken einkochen
Gurken sind die Klassiker, um sie im Glas durch Kochen haltbar zu machen. Kleine Gürkchen können am Stück, größere Gurken in Stücke geschnitten eingekocht werden. Dabei werden sie zusammen mit einem Sud aus Essig, Wasser, Zwiebeln, Senfkörnern, Dill und anderen Gewürzen nach Wahl eingekocht. Kleine Gurken werden bei 75°C für etwa 25 Minuten eingekocht. Bei großen Gurken Einkochzeit etwas erhöhen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Anderes Gemüse einkochen
Kürbis, Tomaten, Paprika usw. können ebenfalls ohne großen Aufwand eingekocht werden, um länger haltbar zu sein. Diese Gemüsesorten werden entweder püriert oder als Stücke ins Glas und mit Wasser aufgefüllt eingeweckt. Hier beträgt die Einkochzeit etwa 25 Minuten bei ca. 75°C. Bohnen brauchen ca. 90°C und 115 Minuten. Möchten Sie in einem Glas verschiedene Gemüse einwecken, können einzelne Gemüsesorten mit längerer Garzeit vorkochen.
Obst einwecken
Erdbeeren, Brombeeren, Äpfel, Birnen und fast alle anderen Obstsorten lassen sich zu Kompott oder in Verbindung mit Gelierzucker zu Marmelade einkochen. Es können Gewürze wie Zimt oder Anis hinzugegeben werden, um das eingekochte Obst zu verfeinern.
- Bei 80°C circa 25 Minuten Äpfel einkochen.
- Bei ca. 90°C circa 35 Minuten Birnen einkochen
- Bei 80°C für 35 Minuten Kirschen einwecken.
Suppe einkochen
Wollen Sie keine fertige Dosensuppe kaufen, bietet sich das Suppe einkochen an. Zwar kann man getrocknete Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen hervorragend einlagern. Jedoch ist es in Krisenzeiten äußerst ineffizient, auf einer alternativen Kochmöglichkeit Suppe zu kochen, wenn der Strom ausfällt. Bei der Zubereitung von Linseneintopf, Bohnensuppe oder Erbsensuppe würde zu viel Energie benötigt.
Sinnvoller ist es daher, dass Sie in ruhigen Zeiten Suppe einkochen. Aufgrund der geringeren Haltbarkeit von Fleischprodukten sollten eingekochte Suppen und Eintöpfe innerhalb von 5 bis 6 Wochen verzehrt oder ohne Fleisch zubereitet werden.
Dennoch muss man nicht auf würzigen Speck oder Würstchen in der Suppe verzichten, wenn eingeschweißter Speck, Schinken, getrocknete Würstchen oder Würstchen im Glas in der Vorratskammer eingelagert werden.
Zubereitete Fleischgerichte einkochen
Sogar fertig zubereitete Fleischgerichte (Kochfleisch) wie Bolognese-Soße, Gulasch oder Rouladen können Sie in größeren Weckgläsern bis zu 6 Wochen konservieren, wenn Sie diese kühl und dunkel aufbewahren. Zuvor wird das Essen ganz normal zubereitet, nach der Zubereitung sofort in Gläser umgefüllt und eingekocht.
Ein gut eingekochtes, kühl gelagertes Weckglas hält sich durchaus bis zu einem Jahr, manchmal auch länger. Beim Fleischgericht im Glas liegt die Haltbarkeit deutlich niedriger. Der eingeweckte Inhalt sollte in 5 bis 6 Wochen verzehrt werden.
Glaskonserven richtig nutzen
Wenngleich das Einkochen eine tolle Sache ist, um den Lebensmittelvorrat für die Krisenvorsorge kostengünstig, schmackhaft und gesund aufzufüllen, halten sich auch eingekochte Produkte nicht unbegrenzt lange.
Wegwerfen müssen Sie dennoch nichts, denn auch bei eingekochten Gläsern wird mit dem Rotationsverfahren dafür gesorgt, dass ältere Obstgläser bzw. Gemüsegläser aufgebraucht und regelmäßig neue Weckgläser mit leckeren Früchten aus dem Garten aufgestockt werden.
So nutzen Sie alle Vorteile, die sich durch das Einwecken ergeben. Einerseits haben Sie die Vorratskammer immer gut gefüllt, sparen beim Einkaufen und haben in Ihrem Haushalt immer ausreichend Lebensmittel für die Krisenvorsorge vorrätig.
Wie lange kann man Eingekochtes essen?
Selbst eingekochte Gläser schützen den Inhalt am besten vorm Verderben, wenn sie möglichst dunkel, temperaturkonstant, vor allem kühl gelagert werden. Die Haltbarkeit von Glaskonserven beträgt etwa 1 Jahr, sind meist sogar länger haltbar. Voraussetzung ist aber immer, dass beim Einkochen Hygiene eingehalten wurde.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!