Corona Krise Tipps für Unternehmen
Der Regierung ist es nicht gelungen, über die Frühlings- und Sommermonate tragfähige Konzepte zu entwickeln, mit den das öffentliche Leben weitestgehend aufrecht erhalten und gleichzeitig die Pandemie einzudämmen. Herbst und Winter kommen natürlich völlig überraschend und deswegen spitzt sich die Corona Krise zum Jahresende zu. Erst der Lockdown Light, nun steht auch der Knallhart-Lockdown, vielleicht sogar der komplette Shutdown bevor. Trotz Kurzarbeitergeld, steuerlichen Liquiditätshilfen, angekündigten Soforthilfen und Erfindergeist der Unternehmer wird die langatmige Corona Krise zum Überlebenskampf. Gerade viele lokal ansässige Unternehmen stehen kurz vor dem Aus. Mit unserem Artikel “Corona Krise Tipps für Unternehmen” haben wir Ideen gesammelt, was Unternehmer jetzt tun können.
Corona Krise Tipps für Unternehmen: Verlassen Sie sich nicht auf staatliche Hilfen
Seitens der Politik wurden umfangreiche Hilfsmaßnahmen für Unternehmen versprochen, doch die angekündigten November-Soforthilfen werden vermutlich erst im Januar ausgezahlt – hoffentlich. Denn bereits bei anderen Versprechen mussten Antragsteller feststellen, das es anders kam, als angekündigt.
Sind Sie Unternehmer, sollten Sie sich keinesfalls darauf verlassen, dass staatliche Hilfen wie angekündigt ausgezahlt und Ihr Unternehmen durch die Corona Krise retten wird. Betreiben Sie ein Geschäft oder ein Dienstleistungsunternehmen, sollten Sie unbedingt kreativ werden und neue Wege beschreiten, damit Sie die bestmöglichen Chancen haben, Ihr Unternehmen erfolgreich durch die Corona Krise zu führen.
Machen Sie potenzielle Kunden auf Ihr Geschäft aufmerksam
Die Corona Krise schränkt Gewerbetreibende massiv ein. Vor allem Gastronomen sind stark betroffen. Wie im Frühjahr ist auch im Lockdown light Gastronomiebetrieben die Bewirtschaftung von Gästen untersagt. Zu Beginn der Corona Krise war und auch jetzt ist es erlaubt, zubereitete Speisen to go und einen Lieferservice anzubieten.
Aus Kostengründen bleiben jedoch in Restaurants die Lichter und die Leuchtreklame aus. Von außen betrachtet, fällt kaum auf, dass der gastronomische Betrieb auf Sparflamme weiter geht. Wer mit dem Auto am Gastrobetrieb vorbeifährt oder zu Fuß daran vorbeiläuft, nimmt kaum war, dass die Möglichkeit besteht, Essen zum Abholen oder zum Liefern zu bestellen.
Als Gastronom – dies gilt aber auch für alle anderen Unternehmen – sollte man gute Konzepte entwickeln, um auf den weitergeführten Betrieb trotz Corona Krise aufmerksam zu machen.
Corona Krise Tipp: Erhöhen Sie die Sichtbarkeit Ihres Ladenlokals
Das Beleuchten des Gastrobetriebs produziert enorme Stromkosten, die bezahlt werden müssen. Kosten, bei denen fraglich ist, ob und wie man sie trotz massiver Umsatzeinbußen überhaupt bezahlen kann. Es ist deshalb absolut nachvollziehbar, wenn im Gastraum und bei der Außenreklame die Lichter ausbleiben.
Allerdings wirkt sich die fehlende Beleuchtung zusätzlich negativ auf den Umsatz aus. Stellen Sie Bockständer vor dem Ladenlokal auf – informieren Sie Passanten, dass Sie geöffnet haben und welche Serviceleistungen Ihr Unternehmen anbietet.
Wichtig: Machen Sie auf Ihre Öffnungszeiten aufmerksam.
Beleuchten Sie zumindest die Fensterfront Ihres Geschäfts mit farbigen und/oder blinkenden Lichterketten, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Vermeiden Sie es, durch unbeleuchtete Geschäftsräume den Eindruck zu erwecken, dass Sie geschlossen haben.
Entwickeln Sie Ihre Hygienekonzepte in der Corona Krise weiter
Ohnehin wurde das Ideenreichtum der Unternehmer gefordert. In Geschäften und Gastrobetrieben wurden
- Desinfektionsmittelspender aufgebaut
- Einmalhandschuhe zur Verfügung gestellt
- Anzahl der Kunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche reguliert
- Abstandsmarkierungen auf den Boden geklebt
- Einbahnstraßensysteme entwickelt
- Schilder mit Hygieneregeln angebracht
- Spuckschutz errichtet
Diese Konzepte sind gut, lassen sich jedoch in der nass-kalten Jahreszeit deutlich schlechter realisieren, als noch im Frühjahr und im Sommer.
Während in der trockenen und warmen Jahreszeit Kunden und Gäste viel Geduld mitbrachten, vor dem Restaurant, dem Imbiss, der Pizzeria oder dem Café so lange zu warten, bis man an der Reihe ist, verhält sich das bei Kälte, Regen und Schnee anders.
Bieten Sie daher wartender Kundschaft einen wind- und regengeschützten Unterstand an, damit die Wartezeit angesichts der Umstände so angenehm wie möglich ist.
In dem Ratgeber “Pavillon für Geschäfte – lassen Sie Ihre Kunden nicht im Regen stehen” gibt es während der Corona Krise Tipps für Unternehmer, die sich mit geringen Kosten und mit mäßigem Aufwand umsetzen lassen.
Nutzen Sie zusätzliche Werbung, um Kunden zu erreichen
Die Geschäftsschließungen in der Corona Krise verleiten Kunden dazu, Dinge des täglichen Bedarfs weitestgehend kontaktarm im Internet zu bestellen. Lokale Unternehmen haben das Nachsehen und büßen noch mehr Umsatz ein. Dies führt langfristig zu einem Aussterben der lokalen Geschäfte.
Beschreiten Sie mit Ihrem Unternehmen neue Wege in Sachen Werbung. Gerade in der aktuellen Zeit können Unternehmen von kostenlosen Werbemöglichkeiten profitieren.
Gehen Sie mit Ihrem Geschäft in die sozialen Netzwerke und eröffnen Sie eine Unternehmensseite, um auf sich aufmerksam zu machen.
In sozialen Netzwerken gibt es viele lokale Gruppen, wo unter normalen Umständen werbliche Postings nicht gerne gesehen sind. Angesichts der angespannten Situation während der Coronapandemie ist jedoch das Bewusstsein gestiegen, wie wichtig der Zusammenhalt und die Unterstützung für lokale Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomie ist.
Nehmen Sie Kontakt mit den Gruppenbetreibern auf und fragen Sie, ob es erlaubt ist, auf Lieferservice, Abhol-Service, Angebote und Speisenkarten aufmerksam zu machen.
In Mecklenburg-Vorpommern unterstützt beispielsweise der Radiosender Antenne MV Unternehmen, Händler, Dienstleister und Gastronomen kostenlos mit der Aktion “Gut im Geschäft – Jetzt erst recht!”.
Gewerbetreibende können ohne jegliche Kosten und mit niedrigen Hürden ihr Unternehmen sowie Dienstleistungen und Services vorstellen. Auf der Internetseite des Radiosenders werden Einzelhändler, Geschäfte und Dienstleister vorgestellt, die in der Corona Krise geöffnet haben und unter Einhaltung der gültigen Regeln zum Beispiel Speisen liefern oder einen weitestgehend kontaktlosen Service anbieten. Gelegentlich werden ausgewählte Kleinunternehmer im Radio vorgestellt, um Kunden zu erreichen.
Solche unkomplizierten Hilfen werden auch in anderen Bundesländern angeboten, um lokale Unternehmen durch die Corona Krise zu retten.
Kreative Ideen – Unternehmer sind weiter gefordert
Wer ein lokal niedergelassenes Geschäft betreibt, musste sich in der Vergangenheit im Vergleich zum Gewerbebetrieb in der Corona Krise nur wenig Gedanken um den Umsatz machen, wenn die Kundschaft einfach in den Laden kommen, dort nach Herzenslust stöbern und tolle Produkte entdecken konnte.
Die Einhaltung von Abstandsregeln, reduzierter Kundenzahl je nach Größe der Verkaufsfläche und natürlich die Angst vor einer Infektion haben zu drastischen Veränderungen beim Konsumverhalten geführt.
Insbesondere Menschen, die zu den Risikogruppen gehören oder Angst haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, verzichten im Zweifelsfall auf vermeidbares Einkaufen und beschränken sich nur noch auf das Einkaufen von Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Jetzt müssen Unternehmer mit einem lokalen Geschäft Lösungen finden, wie man die eigenen Waren oder Alternativen zu Dienstleistungen an die Kunden bringen kann. Dies gilt erst recht, wenn der Einzelhandel schließen muss. Welche Alternativen gibt es?
Kontaktloses Einkaufen anbieten
Die Corona Krise verlangt nach unkonventionellen Möglichkeiten. Betreiben Sie ein Schuhgeschäft, eine Boutique, ein Spielwarengeschäft oder einen Schreibwarenladen und Sie sind von der Schließung des Einzelhandels betroffen?
Erstellen Sie eine Internetseite, gestalten Sie Flyer und einfache Kataloge mit Ihren Waren. Schaffen Sie für Ihre Kunden Möglichkeiten, bei Ihnen kontaktfrei einkaufen zu können. Liefern Sie Schuhe, Pullover, Hosen und Spielwaren, obwohl Sie sonst keinen Lieferservice anbieten.
Machen Sie es Ihren Kunden unkompliziert. Bieten Sie telefonische Beratung sowie kontaktlose Bestellauslieferung und Bezahlung an.
Attraktive Angebote & Gutscheine bieten in der Corona Krise Kaufanreize
Ausbleibende Kunden generieren keine Umsätze. Günstige Angebote setzen Kaufanreize und können das Geschäft ankurbeln. Dies bedeutet für Gewerbetreibende zwar weniger Umsatz und geringerer Gewinn, aber kann Umsätze sicherstellen.
Ermöglichen Sie es Ihren Kunden, Gutscheine zu kaufen, die später eingelöst werden können. So generieren Sie Einnahmen von Kunden, die derzeit das psychische Einkaufen in lokalen Geschäften vermeiden.
Insbesondere im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft 2020 und eventuell bevorstehende Geschäftsschließungen sollte jedes Unternehmen über das Angebot von Gutscheinen für Waren und Dienstleistungen nachdenken.
In der Corona Krise Alternativen zum bisherigen Kerngeschäft finden
Ob Gastronomieunternehmen oder eine andere Geschäftsform. Suchen Sie nach Alternativen für Ihre bisherigen Geschäftsideen, wenn Sie von der Schließung des Einzelhandels oder den massiven Einschränkungen im Gastrogewerbe betroffen sind.
Betreiben Sie bislang ein Studio für Nageldesign, wäre es vielleicht eine praktikable Option, Produkte rund um das Nageldesign für die Heimanwendung anzubieten. Beliefern Sie Ihre Stammkunden mit Nagellack, Nageldekor und Utensilien für die Hand- und Nagelpflege. Geben Sie Tipps, wie sich die Produkte zuhause ohne Fachwissen anwenden lassen.
Bieten Sie als Gastronom für die Weihnachtsfeiertage einen Lieferservice und Abholservice für leckere Weihnachtsgerichte an. Machen Sie frühzeitig in lokalen Medien und in den sozialen Netzwerken darauf aufmerksam.
Ein gutes Beispiel dazu finden Sie in unserem Artikel „Masken kaufen – für Kinder und Erwachsene“. Eine Unternehmerin, die zuvor „nur“ Kindersachen aus Stoff genäht hatte, begann gleich zum Anfang der Coronakrise 2020, Masken aus Stoff zu nähen, als es keine richtigen Atemschutzmasken zu kaufen gab.
Einen Teil der genähten Stoffmasken spendete die Unternehmerin an Pflegeeinrichtungen und wo es an Masken mangelte. Damit tat sie nicht nur in der größten Not Gutes, sondern sicherte die eigene Existenz und erhielt die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiterinnen.
Tipps für Unternehmen: Über Wasser halten ist das Gebot der Stunde
Die Corona Krise beweist langen Atem und die Herausforderungen werden für alle größer – für Selbständige, Kleinunternehmen, große Firmen. Kaum eine Branche ist nicht betroffen und Millionen Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Ob man selbst das eigene Unternehmen vor der Pleite retten kann, bleibt fraglich und wem das gelingt, wird sich intensiv bemühen müssen und dennoch Einschränkungen erleben.
Es ist klar, dass Sie trotz aller Bemühungen und kreativer Ideen nicht alle coronabedingten Umsatzeinbrüche abfangen werden – aber Sie können Umsatzeinbußen reduzieren, wenn Sie sich gut auf die aktuelle Situation einstellen.
Das unternehmerische Ziel in der Corona Krise muss neu gesetzt werden: Überleben ist alles.
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