Kapitalanlage mit Edelmetallen
Wie kann man sinnvoll in echte Edelmetalle investieren? Für Reiche und Vermögende ist es selbstverständlich, eine Kapitalanlage mit Edelmetallen zu bilden. Das Anlegen in Gold und Silber folgt dem Vorhaben, im Falle einer Währungsreform sein Kapital retten zu können. Die Geldanlage in Edelmetall ist deshalb so beliebt vor allem bei Gutbetuchten, weil Silber, Gold und Platin als krisensichere Anlageformen gelten. In der Historie hat sich dies auch immer als richtige und sogar oft als lohnende Strategie erwiesen.
Physisches Investment: Kapitalanlage mit Edelmetallen
Eine inzwischen relativ beliebte Möglichkeit, wie in Gold oder Silber investiert werden kann, ist das sogenannte physische Investment. Gemeint ist damit schlichtweg der Kauf von Edelmetall-Barren, Münzen oder Münzbarren. Im Vergleich zum indirekten Investment, welches beispielsweise über den Weg bestimmter Aktien oder Fonds erfolgen kann, kann sich das physische Investment durch einige Vorteile auszeichnen, es sind aber durchaus auch Nachteile zu beachten.
Welche Vorteile gibt es?
Der wohl größte Vorteil besteht für Anleger, die sich zum Kauf von Goldbarren, Silberbarren oder Münzen aus Gold bzw. Silber entscheiden darin, dass die mögliche Wertsteigerung dieser Anlage ausschließlich von der Entwicklung des jeweiligen Edelmetallpreises abhängig ist. Es gibt also keine weiteren Einflussfaktoren, die quasi zum „Verwaschen“ des möglichen Ertrages führen, wie es zum Beispiel bei Silber- und Goldaktien oder Fonds der Fall wäre, die in Edelmetalle investieren.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Anleger mit den Barren oder Münzen einen echten Wert in Händen halten, der in Krisenzeiten möglicherweise sogar als Zahlungsmittel dienen kann. Hier erfahren Sie mehr: „Welche Münzen kaufen?“ Zudem kann mit Münzen oder Barren unabhängig von den Banken investiert werden, denn die jeweiligen Werte können beispielsweise zu Hause im eigenen Tresor aufbewahrt werden.
Welche Nachteile sind zu berücksichtigen?
Wie bereits angesprochen, gibt es beim physischen Investment nicht nur Vorteile, sondern es sind auch mögliche Nachteile zu berücksichtigen. Ein Nachteil besteht beispielsweise darin, dass bestimmte Kosten anfallen.
Diese bestehen in erster Linie aus der Differenz zwischen dem jeweiligen An- und dem Verkaufskurs, die nicht selten zehn Prozent oder mehr betragen kann. Dieser „Verlust“ muss natürlich erst einmal durch Wertsteigerungen wieder hereingeholt werden, bevor ein echter Gewinn erzielt werden kann.
Ein weiterer Nachteil kann darin bestehen, dass es gerade bei angebotenen Münzen und Barren aus Gold oder Silber leider einige unseriöse Anbieter gibt, sodass Anleger zunächst Informationen einholen sollten, welche Händler als seriös einzustufen sind. Ferner können noch weitere Kosten in Form einer Mietgebühr für den Banksafe anfallen, falls man keine Möglichkeit hat, die Edelmetalle zu Hause sicher aufzubewahren.
Klassische Kapitalanlage mit Edelmetallen
Bei der Investition in Edelmetalle ist zu unterscheiden, zu welchen Zwecken die Investition getätigt werden soll. Dient das Edelmetallportfolio zur Krisenvorsorge, eignen sich insbesondere kleine Goldbarren wie etwa der Cash Gold Bar oder klassische Münzen aus Silber. Wer sich für die klassische Kapitalanlage mit Edelmetallen interessiert, sollte Barrengold oder bekannte Goldmünzen wie Springbock bevorzugen. Alleine schon deshalb, weil bei größeren Investitionen ein logistisches Problem bei der Lagerung auftritt und ein normaler Tresor nur bedingt geeignet ist.
Lesetipp: Gold und Geld sicher im Tresor?
Edelmetalle – physische Wertspeicher von Vermögen
Prinzipiell erfolgt die Kapitalanlage mit Edelmetallen in politisch und wirtschaftlich entspannten Zeiten, weil für Investoren die Einkaufspreise beim Anlegen in Gold und Silber verhältnismäßig günstig liegen. Man bekommt bei der Geldanlage in Edelmetall also in weniger krisengeschüttelten Phasen deutlich mehr für einen bestimmten Betrag, als wenn die Zeichen auf Sturm stehen und die Edelmetallpreise auf steigendem Kurs sind.
Zwar bringt die Anlage in Edelmetalle keine Zinsen auf das Vermögen, jedoch obsiegt die Angst, bei einer Währungsreform das gesamte Kapital zu verlieren, wenn es als gesetzliche Währung in eine Reform der Währung fällt. Einerseits ist es ungewiss, wie hoch der Gegenwert nach der Reform beim Abverkauf von Edelmetallen in der neuen Währung sein wird. Andererseits profitieren nahezu alle Anleger nach einer Währungsreform, die auf diese Weise ihr Kapital retten.
Denn auch nach der Einführung einer neuen Währung besitzen Edelmetalle wie Gold und Silber eine sehr hohe Kaufkraft. Es gibt jedoch auch Theorien, die zur Folge haben, das nach einer Umstellung einer Währung Edelmetalle drastische Werteinbrüche erleiden, weil der Markt mit den wertvollen Metallen regelrecht überschwemmt werden könnte.
Ressourcenknappheit sorgt für Wertstabilität der Edelmetalle
Prinzipiell kann eine solche Theorie aus unserer Sicht nicht vollständig bestritten werden. Dennoch behält die Tatsache Bestand, dass aufgrund der Ressourcenknappheit, der zunehmend hohen Bedeutung der Edelmetalle für die Industrie sowie der damit einhergehenden immer teurer werdenden Förderung der natürlichen Ressourcen von Gold, Silber, Kupfer u. a. sich ein Wertverlust wegen Marktüberschwemmung nur kurzzeitig einstellen dürfte, insofern dieser überhaupt eintrifft.
Warum Edelmetalle auch künftig im Wert steigen werden
Edelmetalle entspringen der Natur und sie lassen sich nicht künstlich herstellen. In modernen Technologien kommen sie immer mehr zum Einsatz, weil sie spezifische Eigenschaften mit sich bringen, die sich durch keine alternativen Materialien ersetzen lassen. Je mehr Technik in unser Leben einfließt, umso größer ist der industrielle Bedarf an hochwertigen Metallen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass die natürlichen Goldressourcen immer knapper werden.
Bedarf an Edelmetallen in der Industrie steigt kontinuierlich
Auch dies führt unweigerlich zu einer unaufhaltsamen Wertsteigerung des Edelmetalls. Inzwischen werden technische Bauteile wie z. B. Handys recycled, weil Ausbau, Reinigung und Wiederverwertung trotz des enormen Aufwandes kostengünstiger sind, als die Förderung des Goldes aus dem Gestein. Während zu Zeiten des kalifornischen Goldrauschs in den Jahren 1848 bis 1854 das Gold noch überall auf den Goldfeldern Kaliforniens herum lag und man es nur aufheben musste, wurde die Goldförderung immer aufwändiger und somit auch kostenintensiver.
Edelmetallförderung wird immer teurer
Eine Tatsache, die sich nicht nur in Kalifornien zuträgt, sondern weltweit zu beobachten ist. Aufgrund zunehmender Technologisierung auch bei der Goldförderung steigt zwar die Goldfördermenge ab 1900, jedoch auch der Aufwand dazu. Im Durchschnitt müssen weltweit ca. 1.000 Tonnen Gestein bearbeitet werden, um daraus 4 Gramm Gold zu fördern.
Die stetig steigenden Energiepreise schlagen sich zudem ebenfalls auf den Goldpreis nieder. Die Kapitalanlage mit Edelmetallen wie Gold erscheint insgesamt also als eine gewinnträchtige Form der Geldanlage und so verfolgen viele das kontinuierliche Anlegen in Gold und Silber nach wie vor, um Kapital retten und Kapital vermehren zu können.
Auch bei hohem Goldpreis kaufen?
Der extrem hohe Goldpreis hält sich aktuell bereits sehr lange und schreckt wegen des hohen Einkaufspreises viele Anleger ab, die sich erst kurz mit der Thematik der Edelmetallanlage beschäftigen. Anderseits lassen Menschen, die ohnehin schon mit dem Thema Geldanlage in Edelmetall vertraut sind, sich nicht von einem derart hohen Goldpreis und Silberpreis beirren und setzend die Kapitalanlage mit Edelmetallen kontinuierlich fort.
Warum dies so ist, lässt sich einerseits durch die stetigen Wertsteigerungen der edlen Metalle, andererseits durch die Ressourcenknappheit und natürlich das große Vertrauen erklären, das man Gold und Silber entgegenbringt. Alles in allem erscheint die Kapitalanlage mit Edelmetallen also eine im Risiko überschaubare Sache zu sein und auch eine gute Möglichkeit, im Falle einer Währungsreform Kapital retten zu können.
Edelmetall kaufen: Differenzbesteuert als Anlagemetall
Erfahrene Edelmetallanleger braucht man nicht zu überzeugen, dass die fast schon tot geglaubten Edelmetalle nicht klein zu bekommen sind. Ganz im Gegenteil. Immer öfter beschäftigen sich Anleger damit, Edelmetall differenzbesteuert als Anlagemetall zu kaufen.
Sogar Anleger, die bislang nicht in Metallen waren, informieren sich. Nicht ohne Grund. Derzeit steigen die Edelmetallkurse und bedauerlicherweise gibt es zahlreiche Gründe, warum Anleger zunehmend das Vertrauen in den Euro verlieren und darin keine stabile Währung sehen.
- Die EZB betreibt eine regelrechte Euro-Flutung.
- Die Griechen werden weiter scheinbar ohne jede nachhaltige Strategie unterstützt.
- Die Zentralbank betreibt eine Null-Zins-Politik.
- Der Brexit könnte einen Dominoeffekt für andere Euroländer nach sich ziehen.
- Terror, Flüchtlinge und vieles andere mehr.
Warum Edelmetalle differenzbesteuert kaufen?
Edelmetallkäufe sind alles andere, als nur dem Großanleger vorbehalten. Auch der „kleine Mann“ geht immer häufiger dazu über, sich zumindest ein paar Goldprodukte, vor allem aber auch Silberprodukte zu kaufen. Beim Kaufverhalten wird in Sammler und Anleger unterschieden.
Sammler bezahlen für Goldbarren, Goldmünzen, Silberbarren und Silbermünzen gerne Aufpreis und Sammlerwert, insofern es sich um Produkte mit niedriger Auflage und guter Sammlerprognose handelt. Makellose Neuware steht dabei meist im Fokus, wenn es sich nicht um ältere Sammlerobjekte handelt.
Werden Edelmetalle differenzbesteuert als Anlagemetalle erworben, spielt der Zustand u. U. eine eher untergeordnete Rolle, da es beim Anlagemetall (nicht nur, aber) vornehmlich um den Anlagecharakter von Gold und Silber geht.
Die Norddeutsche Edelmetall Scheideanstalt GmbH beschreibt dies sehr eingängig wie folgt:
„Hier angebotene Münzen werden nicht nach numismatischen Kriterien verkauft. Verkaufskriterien sind ausschließlich die Handelsfähigkeit als Anlagemetall, Material, Gewicht, Feingehalt und aufgeprägte Eigenschaften.“
Die Differenzbesteuerung macht es möglich, Anlagemetalle recht günstig zu erwerben, da es sich bei den Metallen um gewerblich kürzlich gekaufte, nicht veränderte und verkaufte Edelmetallprodukte handelt, jedoch beim Handel anders besteuert werden.
Was ist Differenzbesteuerung?
Seit 2014 sind beim Kauf von Silbermünzen statt zuvor 7 Prozent ganze 19 % Mehrwertsteuer fällig. Die hohe Besteuerung gilt für Neuware, nicht jedoch für Umlaufware. Erfüllen Silbermünzen bestimmte Kriterien, können Sie beim Weiterverkauf durch den Händler mit Differenzbesteuerung verkauft werden.
Dann wird lediglich der Differenzbetrag, der beim Händler zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis entsteht, fällig. Diese legalen steuerlichen Vorteile können auch beim Kauf bestimmter Produkte aus den Edelmetallen Palladium sowie Platin und Rhodium genutzt werden, insofern die Differenzbesteuerung nach § 25 a des Umsatzsteuergesetzes anwendbar ist.
So stellen Sie sich Ihr Edelmetallportfolio clever zusammen
Grundsätzlich ist allen Anlegern anzuraten, das Portfolio aus Edelmetallen gut zu mischen. Insofern Sie kein klassischer Sammler sind, sollten Sie ausschließlich Anlagegold und Anlagesilber in das Sicherungsportfolio aufnehmen.
Bei Anlagegold muss das Produkt einen Mindestfeingehalt von 900/00 sowie eine handelsfähige Ausformung aufweisen. Konkret bedeutet dies, es muss sich um Goldbarren in viereckiger Form handeln, die mit Herstellerangaben sowie Inhaltsangaben versehen sind. Goldmünzen müssen als staatliche Währung verausgabt oder offiziell als Sammlermünze oder Bullionmünze deklariert sein.
Beim Silberkauf setzten Sie bevorzugt auf differenzbesteuerte Silberprodukte, also handelsfähige Silberbarren und Silbermünzen. Denken Sie daran, möglichst unterschiedliche Größen zu wählen. Im Anlageportfolio können auch kleine Einheiten sehr wertvoll und wichtig sein.