
Kochen in der Krise – so klappt es
Das Kochen in der Krise stellt in mehrerlei Hinsicht eine Herausforderung dar. Einerseits kann je nach Krisenlage bzw. abhängig vom eingetretenen Katastrophenfall die Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser sowie Zutaten eingeschränkt oder überhaupt nicht mehr gewährleistet sein. Andererseits sorgt ein länger andauernder Stromausfall in vielen Haushalten dafür, dass die Küche kalt bleibt. Unter Umständen verliert man beispielsweise durch Erdbeben, Hochwasser oder massiven Sturmschaden das Dach über dem Kopf.
Aber es muss gar nicht erst ein derartig ernsthafter Krisenfall auftreten. Geht am Wochenende oder über die Feiertage der Elektroherd kaputt, haben die meisten Menschen keine Alternative, um sich ein warmes Essen zubereiten zu können oder zumindest Konserven aufzuwärmen. Mit etwas Glück helfen nette Nachbarn aus, man kann zu Verwandten essen gehen oder ins Restaurant.
Doch wenn ein größeres Unglück passiert oder gar der Katastrophenfall eintritt, ist unter Umständen erforderlich, dass man so lange für sich selbst sorgen kann, bis die staatliche Katastrophenhilfe anrollt und die Versorgung der Bürger zumindest notdürftig sicherstellt. Dies kann im schlimmsten Fall mehrere Tage bis hin zu einigen Wochen dauern.
Mit Krisenvorsorge im Notfall kochen können
Von der Bundesregierung wird jedem Bürger Krisenvorsorge empfohlen. Dazu gehört, einen Lebensmittelvorrat einzulagern, Trinkwasser vorzuhalten und sich Gedanken darüber zu machen, wie man sich im Krisenfall zumindest notdürftig mit Energie versorgen kann. In unserer Ratgeber-Kategorie “Kochen in der Krise” gehen wir, angelehnt an die Empfehlungen der Bundesregierung auf diese Themen ein.
Unsere Tipps stehen Ihnen kostenlos zur Verfügung und helfen Ihnen nicht nur dann, wenn es zu einem Katastrophenfall kommt – sondern auch ganz praktisch im Alltag. Etwa, weil Sie krankheitsbedingt nicht einkaufen gehen können oder plötzlich der Elektroherd seinen Dienst verweigert.
Krisenvorsorge: Kochen in der Krise planen
Es gibt keinesfalls eine Garantie, dass Sie im Krisenfall tatsächlich kochen können werden. Dennoch sollten Sie sich diesbezüglich vorbereiten, wenn Sie Krisenvorsorge betreiben wollen. Bereits mit wenigen Anschaffungen, kleinen Investitionen und entsprechender Planung haben Sie im Ernstfall gute Chancen, Ihre Ernährung in einer Krise sicherzustellen.
Lebensmittel bevorraten – jederzeit sinnvoll
Bis in die 1980er Jahre war es üblich, eine Speisekammer mit Grundnahrungsmitteln vorzuhalten. Langzeitkonserven einlagern, Mehl und Backzutaten bevorraten, Obstkonserven und Gemüsekonserven selbst einwecken und Marmelade kochen – das gab es in nahezu jedem Haushalt.
Insbesondere für Menschen, die in ländlicher Region lebten oder einen eigenen Garten hatten, gehörten Selbstversorgung und Speisekammer über viele Generationen selbstverständlich dazu.
Nachdem es immer mehr Menschen in die Stadt zog, zunehmend mehr Lebensmitteldiscounter öffneten und die Ladenöffnungszeiten ausgeweitet wurden, hat sich das Einkaufsverhalten geändert.
Lebensmittel wie Brot, Obst, Gemüse, Salat und Fleisch sind im Überfluss erhältlich. Sogar saisonale und regionale Produkte sind ganzjährig im Geschäft verfügbar. Fast alles kann rund um die Uhr eingekauft werden. Notfalls nachts in der Tankstelle.
Die Notwendigkeit, einige Grundnahrungsmittel und Zutaten einzulagern, ist aus dem Bewusstsein verdrängt worden. Wir haben uns daran gewöhnt, jederzeit einkaufen oder Essen bestellen zu können.
Zuvor genannte Beispiele zeigen jedoch, dass es praktisch ist, wenn wenigstens ein gewisser Grundvorrat an Nahrungsmitteln und Zutaten eingelagert wird. Vorratshaltung ist auch heute noch wichtig!
Konserven einlagern – unverzichtbar
Dosensuppe, Ravioli, Fleischkonserven und Dosenwurst. Das klingt nicht unbedingt lecker und es versteht sich von selbst, dass frisch kochen weitaus schmackhafter und gesünder ist. Dennoch kann es immer zu Situationen kommen, in denen es mehr als praktisch ist, einige Lebensmittelkonserven im Haus zu haben. Ob selbst eingeweckt oder im Supermarkt gekauft.
Konserven haben den Vorteil, lange haltbar zu sein. Sie sind also ideal, um einen kleinen Notvorrat zuhause zu haben. Im Notfall können selbst Eintöpfe in der Dose kalt verzehrt werden, wenn Kochen in der Krise nicht möglich ist.
Grundnahrungsmittel für die Vorratskammer
Zur Krisenvorsorge haben sich neben Konserven diverse Grundnahrungsmittel bewährt, aus denen sich sättigende Mahlzeiten zubereiten lassen. Es geht nicht darum, besonders kulinarische Gerichte zu kochen, sondern in einer Krise satt zu werden und dem Körper notwendige Kalorien zuführen zu können.
Als Grundnahrungsmittel werden Nahrungsmittel bezeichnet, die lange haltbar sind, sich gut einlagern lassen, satt machen sowie alleine verzehrt und sich auf vielfältige Weise zubereitet werden können.
Satt machende Grundnahrungsmittel für Krisenvorsorge:
- Getreide
- Mehl
- Hülsenfrüchte
- Kartoffeln
- Wurzelgemüse
- Nudeln
- Reis
- Nüsse
- Trockenobst
Halten Sie diese wichtigen Lebensmittel in ausreichender Menge in Ihrer Vorratskammer bereit, sollte das Kochen in einer Krise kein allzu großes Problem darstellen. Sie und Ihre Familie werden satt!
Lagerfähige Gartenfrüchte wie frisches Obst sowie Kartoffeln, Karotten, Kohlgemüse versorgen mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Äpfel, Birnen, Lauch, Kohl, Möhren, Kürbis lassen sich durch Kellerlagerung über Monate hinweg frisch halten, sodass auch im Winter frische Produkte zur Verfügung stehen.
Lesetipp: „Saatgut für die Krisenvorsorge“ – hier erklären wir die Kellerlagerung von Obst und Gemüse
Kochen in der Krise: Gewürze und andere Zutaten
Damit Sie aus Notvorräten verschiedene Gerichte kochen, für Abwechslung sorgen und Speisen verfeinern können, gehören in die Vorratskammer diverse Gewürze und Kochzutaten. Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Curry, Zucker, Öl, sowie Brühwürfel, Senf, Ketchup, Tomatenmark sollte immer vorrätig vorhanden sein.
Fertiggerichte, Tütensuppe, Soßenpulver & Co – für Krisen gar nicht so schlecht!
Geht man davon aus, dass situationsbedingt aufwendige Zubereitung von Essen nicht realisierbar ist, kommen auch Fertiggerichte, Tütensuppen und sogenannte “Fixprodukte” in Betracht.
Praktisch sind Soßen-Fixprodukte, die kein aufwendiges Kochen erfordern, aber zumindest Kalorien und – mehr oder weniger Geschmack – liefern.
In Aluschalen verschweißt sind Fertiggerichte wie Cevapcici, Hühnerfrikassee, Rouladen mit Kartoffelpüree und Gemüse erhältlich. Diese Fertigmenüs lassen sich problemlos in einem Gefäß mit heißem Wasser aufwärmen und sind schnell verzehrfertig, ohne kochen zu müssen. Sollte es keinerlei Möglichkeit geben, Wasser zu erhitzen, kann man notfalls ein Fertiggericht kalt essen.
Trockene Nudelgerichte, Tütensuppen oder asiatische Instantnudeln erfüllen im Notfall ihren Zweck und eignen sich perfekt als schnelle Mahlzeit. Sie werden mit heißem Wasser zubereitet und sind binnen weniger Minuten verzehrfertig.
Backen in der Krise – die wichtigsten Backzutaten im Haus haben
Zum Backen von Brot können Sie Mehl, Brotgewürz, Leinsamen, Mohn, Sesam, Kürbiskerne und ähnliche Backzutaten einlagern. Backpulver, Vanillezucker Kakaopulver, Puddingpulver, H-Milch, Dosenmilch, Butter, Margarine sowie Hefe sind weitere Zutaten, die in den Krisenvorrat gehören.
Sogar bei Stromausfall ist das Backen in der Krise möglich. Wir haben es ausprobiert und den umfangreichen Krisenvorsorge-Ratgeber “Brot mit Teelicht backen” für Sie geschrieben. Darin finden Sie alles, was Sie zum Brot backen auf Kerzen benötigen sowie eine ausführliche Anleitung, wie das funktioniert und worauf Sie achten müssen.
Ergänzend dazu empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber “Hefe selbst herstellen”. Aus wenigen Zutaten können Sie anhand unserer Rezepte das Triebmittel herstellen und daraus Brot, Brötchen, Hefezopf oder andere Backwaren herstellen.
Tipp: Wenn Sie Tomatenmark, Dosenpilze, Thunfisch und weitere Zutaten in der Vorratskammer lagern, können Sie mit der selbst gemachten Hefe beispielsweise Pizza backen in der Krise.
Backen und Kochen ohne Strom – wir zeigen Lösungen auf
Nur die wenigsten Menschen haben sich jemals mit der Frage beschäftigt, ob und wie man ohne Strom kochen und backen kann. Normalerweise ist das nicht notwendig, da jeder Haushalt vom Energielieferanten mit Strom versorgt wird.
Elektroherd, Backofen, Mikrowelle und Wasserkocher funktionieren immer – ein kurzzeitiger Stromausfalls lässt sich überbrücken. Entweder, man isst ein Brot oder Obst, um satt zu werden. Oder man bestellt beim Lieferservice Pizza, Nudeln bzw. ein anderes Gericht, um den Hunger zu stillen und den leeren Magen zu füllen.
Muss jedoch ein längerer Zeitraum wegen Stromausfall oder anderen widrigen Umständen ohne Energie überbrückt werden, ist Kochen in der Krise nur möglich, wenn hierfür alternative Kochmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
In Betracht kommen vom Holzofen über Holzkohlegrill, Gasgrill und Gaskocher eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Zudem hat sich der selbstgebaute Hobo-Ofen im Survival-Bereich etabliert, für den wir eine Baueinleitung auf Krisenvorsorge-Ratgeber für Sie bereit halten.
All diese Varianten können eine gute Alternative sein, wenn der Strom für Herd und Backofen fehlt oder aus anderen Gründen nicht mehr auf die herkömmliche Weise gekocht werden kann. In unseren Ratgebern gehen wir auf die individuellen Vorteile und Nachteile der alternativen Kochmöglichkeiten ein und verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich einen Campingkocher für die Krisenvorsorge anschaffen wollen.
Kochen in der Krise ausprobieren
In einer Notfallsituation zu kochen oder zu backen, unterscheidet sich stark von dem, was man bisher gewöhnt ist, wenn man in der Küche steht und alles funktioniert. Machen Sie es uns nach und probieren Sie es einmal, wie man auf Teelichtern Brot backen oder aus Konservendosen ein halbwegs schmackhaftes Notfall-Essen zubereiten kann.
Üben Sie, Hefe selbst herzustellen und auch, ein Feuer zu machen. Denn selbst mit den besten Vorräten gelingt das Kochen in der Krise nur, wenn Sie die dafür benötigte Energie haben.