Saatgut für die Krisenvorsorge

Saatgut für die Krisenvorsorge

Saatgut für die Krisenvorsorge
Im eigenen Garten oder Pachtgarten selbst Gemüse pflanzen, Salat und Obst mit Saatgut anbauen ist eine wichtige Maßnahme zur Selbstversorgung und kann in einer Krise dazu beitragen, gut mit Nahrung versorgt zu sein. Neben dem Lebensmittelvorrat stellt Saatgut somit ein weiterer wichtiger Schritt zur Selbstversorgung im Rahmen der Krisenvorsorge dar. Man kann, hat man entsprechende Samen für Gartenfrüchte vorrätig, vor allem Gemüse, Salat, aromatische Kräuter und auch Obst selbst anbauen. Dies kann im eigenen Garten natürlich am einfachsten passieren. Aber auch, wer nur einen Balkon oder die Wohnung zur Verfügung hat, kann mit Sämereien einen enorm wichtigen Schritt hin zur Selbstversorgung bei der Krisenvorsorge gehen. Wir haben auch hierzu einen Versuch gestartet, von dem wir Ihnen berichten möchten. Beachten Sie die Downloads am Seitenende, die wir Ihnen kostenlos zur Verfügung stellen.

Was Sie über Saatgut wissen sollten

Wer sich eingehend mit dem Thema Krisenvorsorge befasst, ist vermutlich schon einmal auf das Unternehmen Monsanto gestoßen. Dieser Giga-Konzern produziert genmanipuliertes Saatgut, das nicht vermehrt werden kann.

Dies wäre an sich kein Problem, da man diese Samen nicht verwenden müsste, wenn nicht gleichzeitig Monsanto auch bestrebt wäre, alle Anbieter von reproduktionsfähigem Saatgut aufzukaufen bzw. denen das Anbieten von keimfähigem Samen zu verbieten.

Das Unternehmen ist bedauerlicherweise dabei recht erfolgreich und auch die EU verbietet Saatgut, welches vermehrbare Früchte hervorbringt. Aus Gründen, die mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind. Die Europäische Union will darüber hinaus Bauern – aber auch Bürgen – Einheitssaatgut vorschreiben.

Dreimal dürfen Sie raten, welches wohl!? Es geht um das Verbot von Saatgut, das eigenständig keimfähigen Samen entwickelt, mit dem jeder Gärtner und Hobbygärtner jährlich neues Saatgut gewinnen und damit Gartenfrüchte anbauen kann. Hier dazu ein Artikel in der Süddeutschen.

Welches Saatgut für Obst und Gemüse sollte verwendet werden?

Damit Sie sich im Notfall autark versorgen können, gehören Samen für Gemüse, Salat, Kräuter und Obst in Ihren Vorrat. Es bringt nichts, wenn Sie neben dem Lebensmittelvorrat einmalig Saatgut einlagern und dies langfristig aufheben. Denn eingelagerte Samen verlieren an Keimfähigkeit, meist bereits nach einem Jahr.

Verlust der Keimfähigkeit: Samen nur kurz einlagern

Wenn Sie sich also einmal Sämereien für den Notfall kaufen, diese aber über mehrere Jahre einlagern, kann es passieren, dass die Samen nicht mehr keimen und ein Anbau von Salat, Obst, Gemüse und Kräutern deshalb nicht mehr funktioniert.

Jährlich frische Sämereien einlagern

Um auf die Selbstversorgung vorbereitet zu sein, kümmern Sie sich am besten jährlich um frisches Saatgut, das Sie selbst gewinnen können. Doch bedenken Sie, dass Sie damit eventuell in ein paar Jahren eine Straftat begehen könnten, wenn die EU weiterhin Saaten derart reglementiert, dass man selbst als Privatperson keinen Samen aus Obst, Früchten, Kräutern usw. gewinnen darf.

Samenfestes Saatgut bevorzugen

Als samenfestes Saatgut werden Sämereien bezeichnet, die Pflanzen hervorbringen, aus deren Früchten sich keimfähige Samen gewinnen lassen. Nach Blütenbildung und Fruchtreife lassen sich diese Samen ernten, einlagern und in der nächsten Gartensaison aussäen, sodass daraus neue Pflanzen entstehen, die später Früchte tragen werden.

Haben Sie bisher noch keinerlei gärtnerische Erfahrung, sollten Sie beim Kauf von Sämereien stets darauf achten, dass Sie sich für samenfestes Saatgut entscheiden. So können Sie aus den angebauten Gartenfrüchten immer wieder neuen Samen gewinnen.

Frischen Sie Ihren Samenvorrat jährlich neu auf

Für die Aufzucht von verzehrbaren Pflanzen empfiehlt sich, ähnlich wie beim Lebensmittelvorrat, eine Art Rotationsprinzip auch bei den Sämereien. Ziehen Sie aus den Sämereien vom Vorjahr im aktuellen Gartenjahr neue Obstpflanzen, Gemüsepflanzen oder Kräuter, um nach der Reife daraus neue Samen zu gewinnen, die Sie erneut für die nächste Gartensaison einlagern.

Erste Tipps zum Anpflanzen mit Saatgut

Wer einen Garten hat, weiß sicher, wie man aus Saatgut für verzehrbare Gartenfrüchte Essbares ziehen kann. Ebenso, wie man aus reifen Früchten Saat (Samenkörner) selbst gewinnen kann. Doch auch die Gärtner unter Ihnen sollten regelmäßig, also jährlich, selbstgezogene Saaten gewinnen und im Haus einlagern. Ebenso ist ratsam, auch einmal darüber nachzudenken, ob wie man notfalls im Haus oder auf der Terrasse Früchte, Salat, Obst und Gemüse heranziehen kann.

Diese Sämereien können wir Ihnen für Balkon und Terrasse empfehlen

In Zeiten, wo Menschen Hunger erleiden ist eventuell im Garten nichts mehr sicher. Wir haben in der Wohnung und auch auf dem Balkon erfolgreich Radieschen sowie Tomaten und süßen Chili anpflanzen können. Darüber hinaus hatten wir einige Erdbeerpflanzen in Hängeampeln angepflanzt sowie verschiedene Kräuter wie Oregano, Thymian, Zitronenmelisse, Basilikum, Dill und Schnittlauch.

Hauptsächlich haben wir aus Saatgut frische Kräuter gezogen. Diese liefern Vitamine, erlauben es, im Notfall einfache Gerichte und Konserven mehr Geschmack zu verleihen. Außerdem lassen sich Kräuter wie Oregano, Thymian und Rosmarin sehr gut trocknen, damit man auch im Winter leckere Küchenkräuter zur Verfügung hat.

Die Ernte war zwar nicht so üppig wie beim Anbau auf großer Gartenfläche. Doch immerhin hatten wir eine gute Menge an Würzkräutern und im Sommer viele leckere Tomaten und Paprika.

Nicht vergessen: Pflanzzubehör einlagern

Wenn Sie keinen Garten zum Anbau zur Verfügung haben, benötigen Sie neben dem Saatgut einiges an Zubehör zum Anpflanzen. Nur, wenn Sie geeignete Pflanzgefäße und Blumenerde vorhalten, können Sie Samen aussäen und Nutzpflanzen heranziehen. Blumenerde und so genannte Torfquelltöpfe können ebenso wie der Lebensmittelvorrat im Haus gelagert werden.

Viele Nutzpflanzen lassen sich bereits im Frühjahr auf der Fensterbank vorziehen und können im Frühjahr bzw. nach den Eisheiligen auf den Balkon oder die Terrasse umgesiedelt werden. Zum Vorziehen brauchen Sie kleine Pflanzgefäße. Später werden größere Blumentöpfe oder Blumenkübel benötigt, die den Wurzeln ausreichend Platz bieten. Einige Gewächse sollten zudem biologisch gedüngt werden, damit sie kräftig austreiben und viele Früchte tragen.

Nutzpflanzen im Garten anbauen

Je mehr Anbaufläche Ihnen zur Verfügung steht, desto leichter ist es, sich mit Gemüse, Obst, Salat und Kräutern selbst versorgen zu können. Besitzen Sie ein Eigenheim, planen Sie eine entsprechend große Anbaufläche ein. Alternativ können Sie darüber nachdenken, ob Sie einen Schrebergarten anmieten wollen.

Die besten Nutzpflanzen für Selbstversorger sind Kartoffeln und gut lagerfähiges Gemüse, das viele Nährstoffe liefert.

Um Kartoffeln anzubauen, benötigen Sie kein Saatgut, sondern keimende Kartoffeln, die in die Erde gesteckt werden und dann heranwachsen. Karotten können ebenfalls auf diese Weise neu gezogen werden. Allerdings lassen sich diese sehr gut aus samenfestem Saatgut ziehen. Empfehlenswert ist auch der Anbau von verschiedenen Salatsorten wie Kopfsalat, Endiviensalat sowie weiteren Blattsalaten. Kräuter und Salat werden meist aus gekauften Sämereien gezogen.

Für die Direktversorgung können Sie Bohnen, Erbsen, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Erdbeeren anbauen. Diese sind jedoch nach der Ernte nicht lange haltbar, können jedoch eingeweckt werden. Aus dem Obst lässt sich Marmelade zubereiten. So haben Sie für den Winter leckere Glaskonserven parat.

Welche Gemüsesorten und welches Obst im Garten anbauen?

Insofern ein Garten mit viel Platz vorhanden ist, können Sie diese Nährpflanzen und Obstbäume anbauen:

  • Kartoffeln
  • Karotten
  • Möhren
  • Rote Bete
  • Porree
  • Lauch
  • Zwiebeln
  • Steckrüben
  • Sellerie
  • Kohl
  • Kohlrabi
  • Chinakohl
  • Kürbis
  • Pastinaken
  • Rettich
  • Apfelbaum
  • Birnbaum

Diese Sorten haben alle gemein, dass sie besonders gut eingelagert und zur Versorgung im Winter herangezogen werden können. Eine bewährte Methode der Einlagerung ist das Lagern in Holzkisten, die mit Sand gefüllt sind.

Gemüselagerung im Keller: Kellerlagerung in Sand

Der Boden der Holzkiste wird mit leicht feuchtem Sand abgedeckt. Anschließend werden die Erntefrüchte in die Kiste gelegt und vollständig mit Sand abgedeckt. Auf diese Weise lassen sich Äpfel, Birnen, Karotten und Kohlgemüse lange frisch halten, wenn die Kiste kühl und dunkel (z. B. im Keller oder in der Garage) abgestellt wird. Bei dieser Kellerlagerung werden Vitamine, Nährstoffe und Geschmack lange konserviert.

Bevor Wurzelgemüse, Knollengemüse, Äpfel und Birnen durch diese Einlagerungsmethode eingelagert werden, sollten Sie Erde und Blätter gründlich entfernen. Achten Sie darauf, dass die Früchte trocken sind und keine faulen Stellen oder Druckstellen aufweisen. Zögern Sie die Ernte solange hinaus wie möglich.

Trennen Sie unbedingt Ihre Ernte auf zwischen Obst und Gemüse. Insbesondere gilt dies für Äpfel. Diese sind immer getrennt einzulagern, da sie das Reifegas Ethylen absondern, was andere Früchte schneller verderben lässt.

Gemüse durch Erdmiete einlagern

Fehlt Lagerplatz im Keller, kann geerntetes Gemüse im Garten gelagert werden. Das Prinzip ist ähnlich wie bei der Kellerlagerung. Suchen Sie Garten eine höher gelegene und trockene Stelle. Graben Sie ein Erdloch mit ca. 40 bis 50 cm Tiefe.

Die sogenannte Erdmiete muss anschließend mit feinmaschigem Draht ausgekleidet werden, um Wühlmäusen den Zugriff auf das Gemüse zu verwehren. Anschließend geben Sie Sand in das Erdloch, legen das Gemüse hinein und decken es mit Sand vollständig ab. Damit das Lagergemüse vor Feuchtigkeit geschützt wird, folgt nun noch ein wasserdichtes Vlies und eine Lage Stroh.

Selbst Saatgut gewinnen

Von reifen Gartenpflanzen Saatgut selbst gewinnen, das haben unzählige Generationen vor uns gemacht und ist eine tolle Methode, im Garten Nutzpflanzen anzubauen. Leider ist das Wissen darum bei vielen Menschen in Vergessenheit geraten.

Voraussetzungen für Saatgutgewinnung: Bestäubung und Blütenbildung

Damit Gemüsepflanzen, Obstpflanzen und Kräuter keimfähiges Saatgut bilden, müssen Fruchtstände von Insekten bestäubt werden und ein Teil der reifen Früchte muss trotz Erntereife an den Pflanzen verbleiben.

Erst, wenn z. B. Tomaten, Erdbeeren, Gurken und Radieschen nach der Ernte Blüten tragen, bildet sich samenfestes Saatgut. Wie die Samen dann gewonnen werden, hängt von der jeweiligen Pflanzenart ab.

Erdbeer-Samen selbst gewinnen

Bei Erdbeeren ist eine Vermehrung durch Absenker möglich. Die Erdbeerpflanze bildet lange Stiele aus, die sich bei Kontakt mit Erde verwurzeln. So entstehen neue Pflanzen. Bei reifen Erdbeeren können die sogenannten Nüsschen (gelbe Körnchen) vom Fruchtfleisch getrennt und als Saatgut verwendet werden.

Tomatensamen selbst gewinnen

Tomaten Saatgut ist einfach zu gewinnen. Schneiden Sie reife Tomaten auf. Lösen Sie mit einem Löffel das weiche Innere mit den Kernen aus der Tomate, um es anschließend auf Küchenkrepp zu geben. Dort kann die Feuchtigkeit verdunsten, bis die Tomatenkerne vom Küchenpapier abgelöst werden können. Sobald die Tomatensamen vollständig getrocknet sind, kann das Saatgut in einer blickdichten Papiertüte eingelagert und bei Bedarf im Garten ausgesät werden.

Paprika Samen selbst gewinnen

Schneiden Sie eine reife Paprikafrucht auf, lösen Sie die Samen heraus und lassen Sie die Paprikasamen trocknen. Anschließend ebenfalls in einer blickdichten Tüte aus Papier einlagern.

Kräuter Saatgut gewinnen

Küchenkräuter wie Majoran, Oregano, Thymian, Rosmarin und Dill bilden Blütenstände aus, aus denen nach der Blüte Samen entnommen werden können. Lassen Sie die Kräuterblüte einfach stehen, bis die Blüte vollständig verwelkt und getrocknet ist. Dann entnehmen Sie die Samen aus dem trockenen Blütenstand.

Mit Saatgut anpflanzen: Wasserversorgung sicherstellen

Saatgut kann bei der Selbstversorgung direkt im Sack mit Blumenerde gesäht werden. Samen der meisten Pflanzen können leicht selbst gewonnen und dann bis ins Folgejahr eingelagert werden. Will man im Rahmen der Krisenvorsorge nährende Pflanzen mit Saatgut selbst anpflanzen, braucht man dafür reichlich Wasser. Deshalb sollte ein entsprechender Wasservorrat eingeplant werden. Wichtige Informationen zur Wasserversorgung bekommen Sie in unserem Trinkwasser Ratgeber.

Zum Gärtnern eine ausreichende Wassermenge zu bevorraten, gestaltet sich in der Praxis jedoch äußerst schwierig. Daher sollten Sie für Krisenzeiten mit einer Regentonne Regenwasser sammeln oder sich nach einer geeigneten Wasserentnahmestelle umsehen. Haben Sie einen Bach, Tümpel oder Fluss in der Nähe, bietet sich diese Gelegenheit an, damit Sie mit Ihrem Saatgut Obst und Gemüse anbauen.

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