Lebensmittel bei Langzeitlagerung rotieren

Lebensmittel bei Langzeitlagerung rotieren

Lebensmittel bei Langzeitlagerung
Für die Krisenvorsorger ist das Hauptthema die Langzeitlagerung der Lebensmittel. Die Aufbewahrung von Nahrung und Getränken ist ein ernsthaftes Problem, da Nahrungsmittel und Trinkwasser nur begrenzt haltbar sind. Zudem besteht der Einlagerung von Lebensmittel stets die Gefahr, dass es zu einem Befall mit Ungeziefer kommen kann. Man kann zwar durch diverse Methoden, auf die wir auch noch eingehen werden, Nahrungsmittel möglichst gut aufbewahren, jedoch niemals dauerhaft. Eine sehr gute Methode ist die Rotation des Lebensmittelvorrats. Durch das geplante Rotieren des Krisenvorrats lassen sich diese Probleme zumindest zum großen Teil lösen. Das Rotieren der Speisekammer ist ein sehr probates Mittel, das jedoch regelmäßig und mit Sorgfalt genutzt werden sollte.

Bei Vorratshaltung Rotation von Anfang an planen

Ziel des Rotationsprinzips ist es, eingelagerte Lebensmittelvorräte vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aufzubrauchen und durch neue Vorräte zu ersetzen. Dadurch bleibt die Krisenvorsorge günstig und es müssen keine Lebensmittel weggeworfen werden.

Am einfachsten ist es, wenn man die Rotation gleich zu Beginn der Krisenvorsorge plant und von Anfang an notwendiger Platz für den Lebensmittelvorrat geschaffen wird. Dadurch wird die Langzeitlagerung der Lebensmittel zum festen Bestandteil der Krisenvorsorge und as Rotieren der Vorräte geht schnell in Fleisch und Blut über.

Lesetipp: In unserem ausführlichen Ratgeber „Lebensmittelvorrat lagern – trotz wenig Platz“ finden Sie nützliche Tipps zur Langzeitlagerung.

Lebensmittel bei Langzeitlagerung nach MHD sortieren

Die meisten Menschen legen einen Lebensmittelvorrat an, indem sie aus Platzgründen nach Art des Produktes trennen und sortieren. Dies ist zwar insofern praktisch, dass sich gleiche Lebensmittelverpackungen platzsparender aufbewahren lassen. So können zum Beispiel Konservendosen gut gestapelt oder viereckige Milchpackungen eng zusammengestellt werden.

Vorräte vor Ablaufen und Schädlingen schützen

Jedoch hat dieses Lagerungsprinzip einen gravierenden Nachteil: Wer immer nur nach gleichen Packungen sortiert, verliert schnell den Überblick, was das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) anbetrifft. Dann kann es passieren, dass eingelagerte Vorräte ablaufen und Schädlingsbefall auftritt. Beides lässt sich relativ zuverlässig vermeiden, indem die Vorratskammer regelmäßig kontrolliert wird und die Vorräte rotiert werden.

Für das Rotieren sollte man umdenken und sinnvollerweise alle Einkäufe nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum sortieren.

Lebensmittel bei Langzeitlagerung regelmäßig verbrauchen und auffüllen

Findet die Vorratshaltung für die Krisenvorsorge in Schränken, Regalen oder im Keller statt, kann man sehr leicht die verschiedenen Fächer nutzen, um darin alle Produkte zu sortieren, die innerhalb von 3 Monaten, innerhalb von 6 Monaten oder innerhalb eines bestimmten Jahres ablaufen. Jene Produkte, die als nächstes das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen, werden aus der Vorratskammer für die Krisenvorsorge entnommen, in die Küche geholt und zeitnah verbraucht.

Tipp: Indem Sie an die Front von Regalböden bzw. an die Innenseite der Schranktüren einen kleinen Aufkleber mit „3 Monate haltbar“ bzw. „6 Monate haltbar“ anbringen, haben Sie bei der Langzeitlagerung Ihrer Vorräte stets einen guten Überblick beim Einsortieren, Entnehmen und Auffüllen.

Aufgebrauchte Vorräte nachkaufen

Alles, was verbraucht wurde, sollte zügig nachgekauft und nach dem gleichen Prinzip in die Vorratskammer einsortiert werden. Wird der entnommene Inhalt aus der Langzeitlagerung wieder mit frischen Konserven, Getränken usw. aufgestockt, amortisiert sich die Vorratshaltung weitestgehend, da nachgekaufte Produkte in den Vorrat kommen und entnommene Nahrungsmittel nicht weggeworfen werden.

Empfindliche Lebensmittel für Langzeitlagerung richtig verpacken

Zur Krisenvorsorge werden hauptsächlich lange haltbare Lebensmittel eingelagert. Konserven lassen sich dabei am einfachsten bevorraten. Es werden aber auch Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Mehl und Zucker eingelagert. Gerade diese Grundnahrungsmittel sind perfekt für die Langzeitlagerung. Allerdings sind diese anfällig, durch Feuchtigkeit oder Schädlingsbefall unbrauchbar zu werden.

Trockene Grundnahrungsmittel vor Feuchtigkeit schützen

Mehl, Reis, Zucker, Tee, Gebäck, Backwaren und Gewürze wie Salz oder Pfeffer sowie Tiernahrung – insbesondere Trockenfutter – können leicht gegen Feuchtigkeit geschützt werden, indem sie vakuumiert werden oder in wasserdichte Aufbewahrungsbehälter umgefüllt werden.

Tipp: Anfällige Nahrungsmittel sollten immer an einer leicht zugänglichen Stelle aufbewahrt und regelmäßig verbraucht werden.

Da Nudeln ohnehin in einer Plastikverpackung eingekauft werden, können die Teigwaren ohne weitere Verpackung in Regal oder Schrank eingeräumt werden. Wer weitestgehend auf Nummer sicher gehen will, packt die Nudelpakete in eine Plastikkiste mit Deckel oder in eine Tüte, die zugeknotet wird. Allerdings bietet das Eintüten keinen vollständigen Schutz vor Schädlingen.

Vorsicht vor Lebensmittelschädlingen!

Vorratsschädlinge werden meist beim Einkauf mit nach Hause getragen. Deshalb ist es nicht nur wichtig, alle Lebensmittel bei Langzeitlagerung zu rotieren, sondern grundsätzlich Einkäufe vor dem Wegräumen in die Vorratskammer auf Schädlingsbefall zu kontrollieren und die Speisekammer regelmäßig zu überprüfen.

Das Kontrollieren der Lebensmittel auf Schädlinge ist nicht immer ganz einfach, wenn sich die Schädlinge bereits in der Verpackung befinden. Der Verpackung ist es von außen nicht anzusehen, wenn sich darin Käfer oder Mottenlarven befinden.

Die beste Methode ist es daher, empfindliche Lebensmittel wie Mehl, Zucker und Trockenfutter in Gläser umzufüllen. Beim Umfüllen kann die Papierverpackung oder die Plastikverpackung entfernt und das Nahrungsmittel geprüft werden.

Sollte dabei ein Befall mit Schädlingen übersehen werden, lässt sich trotzdem zuverlässig verhindern, dass die Schädlinge sich in der Vorratskammer ausbreiten.

Hinweis: Plastikbehälter sind allenfalls bedingt zur Langzeitaufbewahrung geeignet, da sich Vorratsschädlinge durch Plastiktüten, Vakuumierbeutel und sogar Plastikgefäße fressen, um an die Vorräte zu gelangen.

Lebensmittelschädlinge wird man kaum wieder los

Kommt es in der Vorratskammer zu einem Befall mit Lebensmittelmotten oder Speckkäfern auf, breiten sich die Schädlinge sehr häufig unbemerkt aus und treten dann auch auf weitere Vorräte über. Die Bekämpfung von Lebensmittelschädlingen ist nicht nur extrem aufwendig, sondern auch teuer. Denn zumindest alle befallenen Lebensmittel müssen entsorgt werden.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass trotz gründlicher Reinigung Schädlinge oder deren Eier nicht vollständig entfernt werden, sodass der Befall mit Motten oder Käfer bald wieder von vorne losgeht.

Je nach Schädling eignen sich Klebefallen, um die Insekten zu bekämpfen. Zusätzlich sollten Schränke, Regale sowie Aufbewahrungsbehälter gründlich mit Essigwasser gereinigt und in den nächsten Monaten die Vorratskammer häufig kontrolliert werden.

Mit Vorratsliste den Durchblick bei Langzeitlagerung behalten

Beschäftigen Sie sich erstmals mit dem Vorrat an Nahrungsmitteln im Rahmen der Krisenvorsorge, helfen Ihnen unsere kostenlosen Checklisten zum Ausdrucken. Diese können Sie individuell anpassen und anschließend als Einkaufsliste verwenden. Halten Sie sich an Ihre optimierte Einkaufsliste, geben Sie für den Start Ihrer individuellen Krisenvorsorge nicht unnötig Geld aus.

Damit Sie das Einlagern Ihrer Vorräte nicht mehr Geld kostet, als notwendig, führen Sie außerdem eine Vorratsliste, in der Sie eintragen, welche Nahrungsmittel vorhanden sind, welche noch fehlen und welche Sie nachkaufen müssen.

So erstellen Sie eine hilfreiche Liste mit Ihren Vorräten

Am einfachsten lässt sich bei der Langzeitlagerung von Lebensmitteln (und Hygieneartikeln) der Durchblick behalten, wenn man sich in einer Liste notiert, was im Vorrat enthalten ist und welche Produkte wann ablaufen.

Denn nur die wenigsten Menschen haben viele Schränke und Regale zur Verfügung, wo sie ein ordentliches Aufbewahrungssystem anwenden können. Meistens ist der Stauraum schneller erschöpft, als gedacht. Deshalb haben die meisten Krisenvorsorger ein Platzproblem, was dazu führt, dass hier ein paar Dosen eingelagert und dort.

In diesem Fall empfehlen wir das Anlegen eines Ordners, indem man Blätter, beschriftet mit Monat und Jahr für einen Zeitraum von 3-5 Jahren einheftet. Darin wird notiert, wo man welche Lebensmittel aufbewahrt und wann sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen. So behält man auch die Übersicht, wenn man die Aufbewahrung an mehreren Orten in Anspruch nehmen muss.

Nachfolgend eine beispielshafte Auflistung für Schrank 1:

  • 10 x Nudeln (MHD 2024/12)
  • 5 x Zucker
  • 3 x Kaffeeweißer (MHD 2022/03)

Beispiel für Kellerregal links:

  • 2 x Linsensuppe (MHD 2023/12)
  • 5 x Erbseneintopf (MHD 2024/03)
  • 6 x Ravioli (MHD 2024/08)
  • 2 x Mandarinen in der Dose (MHD 2024/09)

Haben Sie Vorräte entnommen, reduzieren Sie die Mengenangabe in der Vorratsliste und notieren Sie auf einem separaten Einkaufszettel, welche Produkte Sie nachkaufen müssen.

Tipp: Eine solche Liste ermöglicht es Ihnen auch, jederzeit andere Krisenvorräte zu finden. Aufgrund des häufigen Platzmangels werden z. b. Hygieneartikel oder Trinkwasservorräte auf verschiedene Stauräume verteilt. Auch hierbei helfen Vorratslisten dabei, alles schnell zu finden. Notieren Sie sich, wo Shampoo, Toilettenpapier, Zahnpflege, Müllbeutel, Kerzen usw. abgelegt wurden.

Vorratsliste erleichtert es, Lebensmittel bei Langzeitlagerung rotieren zu lassen

Um zu wissen, welche Produkte in die Rotation kommen sollten, wird das Kalenderblatt, dass Produkte mit bald erreichtem Ablauf des MHD ausweist, entnommen und z. B. in die Küche gehängt. Dann kann man auf einen Blick sehen, welche Produkte nun rotieren sollten und durch neue ersetzt werden sollten. Kauft man die doppelte Menge der Entnahme nach, stockt man zusätzlich den Krisenvorrat auf. Es empfiehlt sich, die Angaben zur Mindesthaltbarkeit zusätzlich gut sichtbar auf die einzelnen Produkte zu schreiben.